Fair bepreist oder überflüssig? Zwei klare Meinungen zu Streaming und ob man Netflix und Co. heute wirklich braucht

Alana hat alle Tarife gekündigt, Maxe kann nicht ohne: Streaming-Dienste sind echte Geldschlucker – aber zurecht?

Keine Streaming-Dienste sind auch keine Lösung? Alana und Maxe sind geteilter Meinung. (Bild: SMUX - adobe.stock.com) Keine Streaming-Dienste sind auch keine Lösung? Alana und Maxe sind geteilter Meinung. (Bild: SMUX - adobe.stock.com)

Eine britische Studie fand heraus, dass Deutsche rund 57 Euro im Monat für Streaming bezahlen. Das wollten wir gegenprüfen und haben euch gefragt, wie viele Anbieter ihr abonniert habt. Die Ergebnisse sind durchaus überraschend.

So habt ihr in der Umfrage abgestimmt:

  • 60 Prozent stimmten für 1-3 Abos
  • 28 Prozent gaben an, gar keine Abos zu besitzen
  • 11 Prozent besitzen mit 4-5 gebuchten Tarifen mehr als der Durchschnitt
  • 2 Prozent bezahlen für 6 oder mehr Abos im Monat

Mitgemacht haben 1.269 Menschen (Stand: 16.07.2024).

Was die Zahlen zeigen: Lediglich 13 Prozent aller Befragten kommen auf mehr als drei Streaming-Abos. Während sich die meisten in der Reichweite von ein bis drei gebuchten Tarifen befinden, gibt es ebenfalls eine nicht zu verachtende Anzahl an Leuten, die gar kein Geld für Streaming ausgeben.

In den Kommentaren habt ihr uns verraten, wie eure Meinung zu dem Thema ist. Nachstehend ein paar Stimmen aus der Community.

exakt 0 euro, da ich kein freund von abos bin. ich glaube, mein letztes abo war xbox live zu xbox classic zeiten.

- nocturnaldream

Prime läuft bei mir seit Jahren durch - dazu kommt meistens ein weiterer Streamingdienst, den ich durchwechsel, Apple+ gibts dauernd irgendwelche Codes mit denen man es kostenlos gucken kann. Unterm Strich also ungefähr 200 Euro, dafür kann ich alles gucken was ich will....ziemlich günstig

- marcds

»Sky für mittlerweile 98 Euro mit Netflix und Paramount+
Disney + Jahresabo
Amazone Prime Jahresabo
Und Spotify Jahresabo
+Kabelfernsehen 35 Euro

Macht also ca. 1800 Euro im Jahr für 6 Personen. 2 Erwachsene und vier Kinder. Also 300 Euro pro Person
Viel Geld aber wenn ich etwas Kündigen würde, gäbe es echt viel Ärger im Haus. 😂
Und wenn ich ehrlich bin, kann ich es mir locker leisten, daher ist es mir egal. 🤷‍♂️«

OF-Saxon
<br>Waipu.tv

Waipu.tv
Waipu.tv bietet euch insgesamt 270 TV-Sender, davon 255 in HD-Qualität und 69 Pay-TV-Kanäle, die ihr entweder live anschauen oder streamen könnt. Dazu gibt es haufenweise aktuelle Blockbuster.
<br>Prime Video

Prime Video
Bei Prime Video findet ihr neben zahlreichen Filmen und Serien großartige Amazon-Eigenproduktionen, darunter die neue Fallout-Serie oder The Boys, eine der besten Superheldenserien aller Zeiten.
<br>WOW

WOW
WOW, ehemals Sky Ticket, hat nicht nur Kino-Hits wie Oppenheimer und HBO-Serien wie Game of Thrones anzubieten, sondern auch jede Menge Live-Sport, z. B. Bundesliga, Premier League oder Formel 1.
<br>Disney+

Disney+
Vor allem für Star-Wars- und Marvel-Fans ist Disney+ ein absolutes Muss. Daneben gibt es echte Klassiker wie etwa Toy Story, aber auch Oscar-Preisträger wie die beiden Avatar-Filme oder Poor Things.
<br>RTL+

RTL+
Egal ob Live-TV, Film-Klassiker wie die Zurück-in-die-Zukunft-Reihe oder spannende Dokumentationen: RTL+ ist vielfältig aufgestellt. Fußballfans dürfen sich außerdem die Europa League freuen.
<br>MagentaTV

MagentaTV
Über 150 HD-Sender, eine große Mediathek mit internationalen Blockbustern, paralleles Streaming. Zudem lassen sich andere Streaming-Dienste wie z. B. Netflix vergünstigt hinzubuchen.
<br>Joyn

Joyn
Rosins Restaurants, GNTM, The Voice Kids – all diese bekannten TV-Serien könnt ihr mit Joyn live sehen oder nachträglich streamen. Für eine noch größere Auswahl gibt es das kostenpflichtige Joyn PLUS+.

Zwei Redakteure, zwei Meinungen

Alana Friedrichs
Alana Friedrichs

3,3 Abos? Das sind doch Anfängerzahlen – hätte ich euch vor Jahren gesagt. Damals habe ich für Netflix, Disney Plus, Amazon Prime, zeitweise für DAZN und WOW gezahlt. Mittlerweile sind sie alle rausgeflogen. Stattdessen kaufe ich mir Filme und Serien wieder als Blu-ray oder gehe ins Kino.

Das hatte zu Beginn vor allem finanzielle Gründe: Der Betrag, den ich im Monat gezahlt habe (teils über 70 Euro), stand in keinem Verhältnis zum geschauten Material. Und sich auf einen Streaming-Dienst beschränken? Dann hat man am Ende doch wieder keinen Zugriff auf das, was man schauen möchte, weil es bei der Konkurrenz läuft. Da spare ich mir die rund 15 Euro dann lieber gleich.

Mittlerweile ist das liebe Geld aber nur noch mein zweitstärkstes Argument gegen Streaming-Dienste. Viel wichtiger: Ohne sie schaue ich Filme und Serien wieder viel bewusster. Ich muss mir Zeit nehmen und überlegen, was diesen Monat meine Sammlung erweitert oder wofür ich ins Kino gehe. Das Produkt will bestellt oder der Kinogang geplant werden. Ich schaffe mir aktiv Zeit, packe die Hülle aus, besorge mir Popcorn …

Das steht in einem krassen Gegensatz zu meinem Konsum per Streaming-Dienst. Und es macht das Filmeschauen so viel besser. Ich setze mich wieder inhaltlich mit Werken auseinander, die mich auch wirklich interessieren. Klar, einfach mal abends eine Staffel von [hier x-beliebige Serie, deren Namen ich morgen vergessen habe] wegbingen geht nicht mehr.

Deshalb will ich auch nach über einem Jahr nicht mehr zurück zu Streaming. Nur, wenn Serien wie Fallout gar nicht erst auf Blu-ray erscheinen, muss ich eine Ausnahme machen und mal für einen Monat abonnieren. Aber dann wirklich nur zähneknirschend.

Was Alana über KI im neuen Planet der Affen-Film schreibt, lest ihr in diesem Artikel:


Maxe Schwind
Maxe Schwind

Auch ich habe mich binnen eines Jahres drastisch verschlankt, was Streaming-Dienste betrifft. Momentan besitze und nutze ich nur Crunchyroll, das für meine Bedürfnisse genau das Richtige bietet.

Keine Frage: Im Verlauf der letzten Dekade ist Streaming viele seiner Vorteile losgeworden – und dennoch sind die Dienste nicht mehr wegzudenken. Es ist bequem, es ist simpel, man braucht nicht mehr, als seinen TV oder ein anderes Endgerät und es ist günstig.

Vor allem den letzten Punkt verlieren wir gern aus den Augen. Auch, wenn Netflix rund 20 Euro pro Monat für 4K und HDR berappt, hat man das als Film- und Serien-Fan mit einer Serie wieder drin. Lasst mich euch ein Beispiel geben.

Der gerade erschienene »Godzilla x Kong: The New Empire« kostet als UHD-Blu-ray 27,99 Euro – und das ist nur ein einziger Film! Das Angebot der Streaming-Anbieter ist weitaus größer als bloß ein Film.

Sieht man davon ab, dass den Qualitätsunterschied von Streaming zur Disk nur Filmfans mit dem entsprechenden Equipment sehen (das auch Anschaffungskosten aufruft), ist die Antwort für viele klar: Sie warten, bis der Film bei einem Streamer umsonst erscheint und schauen ihn dann an.

Natürlich, es müssen sich auch Filme und Serien finden, die einem gefallen, aber deswegen ist Streamer-Hopping ja auch valide: die neue Star Wars-Serie auf Disney Plus, WOW, wenn die zweite Staffel House of Dragon läuft.

Ja, Abo-Systeme haben viele Nachteile – unübersichtlich, zu viele, man verliert bei den Preisen den Überblick –, aber am Ende kommen wir trotzdem verdammt gut dabei weg. Selbst dann, wenn wir uns mit Werbung herumschlagen oder mehr zahlen müssen.

Wenn ich lese, dass Leute keinen Vollpreis mehr für Filme und Serien zahlen wollen, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Wir sind so verwöhnt durch ein Überangebot an Content, dass wir nicht mehr zu schätzen wissen, wie viel Arbeit und Geld in nur einem Film steckt (dasselbe gilt für Musik, Comics, Mangas oder Bücher).

Daher bezahle ich mein Abo gern, wenn ich dafür einen Gegenwert in Form von interessanten Serien und Filmen bekomme – und das ist immer der Fall, sobald ich mir für einen Monat ein zusätzliches Abo zu Crunchyroll gönne.

Jobs bei GS Tech Jobs bei GS Tech

Es gibt einen Streaming-Dienst, der bietet Filme und Serien kostenlos und ohne Werbung an:

Am Ende des Tages muss natürlich jeder von uns selbst wissen, wie er sein Geld ausgibt. Die 4K-Blu-ray, um einen Film im Heimkino richtig zu zelebrieren, ist genauso erlaubt wie der Anime vorm Rechner über Netflix oder Crunchyroll. Wir haben alle unterschiedliche Bedürfnisse, daher gibt es keine Universallösung, die alle abdeckt.

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