Seitdem ich eine neue Wasserflasche habe, muss ich ständig auf die Toilette und das ist gut so

Ich weiß, ich weiß. Ich bin spät dran. Aber besser spät als nie - oder?

Kann das air-up-System Tech-Autor Nils im Selbstversuch überzeugen? Kann das air-up-System Tech-Autor Nils im Selbstversuch überzeugen?

Das Konzept, beim Trinken von Wasser über den Geruchssinn dafür zu sorgen, dass man meint, etwas mit Geschmack zu trinken, ist nicht neu. Gleiches gilt für mein Problem damit, genug Flüssigkeit ohne Zucker zu mir zu nehmen. In Form der bekannten Marke air up kommt nun beides zusammen.

Durch die VOX-Sendung Die Höhle der Löwen hat air up 2018 große Bekanntheit erlangt. Darin können Unternehmer Investoren ihre Ideen vorstellen. Ziel ist es, finanzielle Unterstützung, wichtige Kontakte und andere Vorteile zu erhalten (sowie Werbung zu machen) - auf Kosten von Firmenanteilen.

Entscheidend ist für mich zunächst aber nur: Wie gut funktioniert air up? Genau das verrate ich euch in diesem Artikel. Wie bei allen Geschmacksfragen gilt allerdings auch hier, dass es sich um eine sehr subjektive Angelegenheit handelt. Aber genug der Vorrede und direkt zum springenden Punkt:

Funktioniert air up wirklich?

Das Grundprinzip von air up ist denkbar einfach: Geruchs-Pod in oberster Position auf die Halterung am Mundstück setzen, so dass die Lochpositionen übereinstimmen, die Flasche beim Trinken nicht zu schräg halten - fertig. Das Grundprinzip von air up ist denkbar einfach: Geruchs-Pod in oberster Position auf die Halterung am Mundstück setzen, so dass die Lochpositionen übereinstimmen, die Flasche beim Trinken nicht zu schräg halten - fertig.

Meine klare Antwort auf diese Frage lautet Jein. Die gute Nachricht ist allerdings, dass air up das für mich entscheidende Versprechen tatsächlich einlösen kann.

Geht es also um die Frage Fällt es mir mit air up leichter, genug zu trinken?, dann lautet meine klare Antwort Ja.

Fragt ihr euch dagegen, ob ich durch air up wirklich das Gefühl habe, einen Virgin Mojito, einen Eiskaffee oder einen Pfirsich-Eistee zu trinken, dann lautet meine klare Antwort Nein.

Das liegt nicht nur an der fehlenden Intensität des per Geruch erzeugten Geschmacks. Auch andere wichtige Aspekte bleiben aus, etwa die generell milchige Konsistenz im Falle eines Eiskaffees oder der Rohrzucker und die duftende Minze in einem Mojito. Aber warum funktioniert air up trotzdem?

Es ist leicht, interessanter als Wasser zu sein

Die günstigsten Flaschen kosten 29,99 Euro, die teuersten 59,99 Euro. Die Pods kommen jeweils in Dreier-Packs, die 5,99 Euro, 7,99 Euro oder 8,99 Euro kosten. Jeder Einzelpod soll für bis zu 5 Liter Flüssigkeit reichen. Die günstigsten Flaschen kosten 29,99 Euro, die teuersten 59,99 Euro. Die Pods kommen jeweils in Dreier-Packs, die 5,99 Euro, 7,99 Euro oder 8,99 Euro kosten. Jeder Einzelpod soll für bis zu 5 Liter Flüssigkeit reichen.

Auch wenn die verschiedenen Geruchs-Pods meinem Eindruck nach bei weitem nicht an ihr jeweiliges Original herankommen, ist es dennoch bemerkenswert, wie stark mir der Geruch den Eindruck vermittelt, mehr als nur Wasser zu trinken.

Mein Anreiz, zur Wasserflasche zu greifen, ist dadurch deutlich größer als bisher. Sogar so groß, dass ich jetzt viel öfter auf die Toilette muss und viel weniger Kaffee trinke.

Mir persönlich schmeckt außerdem leicht aromatisiertes Wasser mit möglichst wenig Zucker nicht, was sonst eine naheliegende Alternative wäre. Gleichzeitig gelingt es mit den verschiedenen air-up-Pods wunderbar leicht, den Geschmack zu wechseln, um etwas Abwechslung in den (Trink-)Alltag zu bringen.

Die größten Nachteile von air up

Meine Edelstahl-Variante für 480 Milliliter kostet 44,99 Euro. Sie kann Getränke über einen gewissen Zeitraum kühl halten, hat aber einen Schönheitsfehler: Der (BPA-freie) Deckel schließt nicht bündig mit der Flasche selbst ab. Meine Edelstahl-Variante für 480 Milliliter kostet 44,99 Euro. Sie kann Getränke über einen gewissen Zeitraum kühl halten, hat aber einen Schönheitsfehler: Der (BPA-freie) Deckel schließt nicht bündig mit der Flasche selbst ab.

Während die Geruchs-Pods an sich laut Hersteller nur natürliche Aromen enthalten, besteht ihre Verpackung aus künstlichem Material beziehungsweise Plastik.

Etwas künstlich wirkt der Geruch für mich außerdem bei jedem Pod, den ich bislang ausprobiert habe, auch durch einen gewissen Grundgeruch, den ich stets wahrzunehmen meine.

Das Plastik der Pods soll zwar größtenteils aus recyceltem Material bestehen und über kurz oder lang ersetzt werden. Die Pods an sich sind derzeit aber nicht recycelbar. Man sorgt aktuell durch air up also unweigerlich für zusätzlichen Plastikmüll.

Die Macher geben an, dass die Pods im Vergleich zu Einweg-Plastikflaschen mit aromatisierten Getränken zu 99 Prozent transportfreundlicher seien und 88 Prozent weniger Plastik verbrauchen würden. Zum Vergleich mit Mehrwegflaschen gibt es dagegen keine Angaben.

Gleichzeitig soll die gesamte Produktion in die EU verlagert werden. Im Zuge dessen ist eine Pod-Produktion in den Niederlanden entstanden. Wie weit genau der Prozess vorangeschritten ist, bleibt aber unklar.

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Eine ganz andere Möglichkeit, für das Trinken von mehr Wasser zu sorgen besteht in passenden Apps. Meine Kollegin Alana Friedrichs hat gleich fünf verschiedene ausprobiert:

Beste Trink-App: Fünf kostenlose Apps im Vergleich - und ein klarer Favorit

Fazit der Redaktion

Nils Raettig
@nraettig

Ich wurde in meinem Test positiv von air up überrascht, obwohl die ersten Trinkversuche eher enttäuschend ausgefallen sind.

Der Unterschied zu echten Getränken mit Geschmack ist erwartungsgemäß groß. Das trifft allerdings in meinen Augen (beziehungsweise in meinem Mund) auch auf den Unterschied zum Trinken von Wasser zu.

Generell gilt dabei: Je simpler das Getränk, das imitiert werden soll, desto besser wirkt die Illusion. Ein Pfirsicheistee überzeugt mich also mehr als ein Virgin Mojito oder ein Eiskaffee.

Die pro Pod offiziell erreichbare Menge von fünf Litern scheint mir meinen bisherigen Eindrücken nach zu urteilen aber etwas zu optimistisch zu sein. Außerdem kann ich nicht sicher sagen, wie lange meine anfängliche Begeisterung für das System anhalten wird.

Aktuell greife ich jedenfalls noch sehr gerne zur air-up-Flasche und ich freue mich schon darauf, weitere Geschmacksrichtungen auszuprobieren.

Der größte Haken daran: Mein schlechtes Gewissen wegen des Plastikmülls. Ja, ich trinke klar mehr als zuvor. Aber ich habe im Alltag sonst nur auf recycelbare Wasserflaschen gesetzt, zu denen jetzt noch die Plastik-Pods hinzukommen.

Habt ihr das air-up-System oder einen seiner inzwischen vielen Klone bereits selbst ausprobiert? Falls ja, wie ist euer Eindruck davon? Falls nein, was spricht dagegen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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