Apple wird bio: Große Pläne mit der neuen Apple Watch – und 100 Prozent saubere Energie bis 2030?

Apple goes vegan? Apple-Werbung mit Hollywoodstar steht für Nachhaltigkeit ein.

Ist das alles nur Greenwashing, oder meints Apple ernst mit der Nachhaltigkeit? (Bild-Quellen: Ralf Kabelitz über Adobe Stock, djedj über Pixabay, Apple) Ist das alles nur Greenwashing, oder meint's Apple ernst mit der Nachhaltigkeit? (Bild-Quellen: Ralf Kabelitz über Adobe Stock, djedj über Pixabay, Apple)

Im Rahmen der Apple Wonderlust hat Apple nicht nur das iPhone 15 vorgestellt. Das Tech-Unternehmen aus Cupertino hat auch seine ersten klimaneutralen Produkte präsentiert.

Die Apple Watch Series 9 wurde als erste CO₂-neutrales Produkt von Apple vorgestellt.

Dreh- und Angelpunkt der Präsentation war ein fünfminütiger Werbespot mit Hollywood-Schauspielerin Octavia Spender in der Rolle der Mutter Natur und Tim Cook als er selbst.

Aber was hat Apple wirklich vor?

Der Werbespot Mother Nature von Apple

In dem mit »Mother Nature« betitelten Werbespot, der prominent während der Keynote positioniert wurde, liefert sich Octavia Spender als Mutter Natur ein Duell mit Tim Cook und seinen Mitarbeitern. Der Spot ist humoristisch und selbstironisch gehalten.

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Jede von Apple produzierte CO₂-neutrale Watch soll eine Reihe von Kriterien erfüllen, die ihre Nachhaltigkeit sicherstellt, heißt es in der Pressemeldung.

100 Prozent sauberer Strom soll bei der Herstellung und Nutzung des Produkts Verwendung finden. Zudem sollen 30 Prozent des Produkts aus recycelten oder erneuerbaren Materialien hergestellt sein. Und 50 Prozent des Produktversands wird laut Apple ohne Lufttransport geschehen.

Durch all diese Bemühungen sollen die entstehenden Emissionen einer Apple-Watch um 75-Prozent reduziert werden.

Von diesen der Klimafreundlichkeit förderlichen Maßnahmen sind alle mit dem neuen Sport Loop gekoppelten Aluminiummodelle der Series 9 und SE betroffen. Das betrifft auch die mit Trail Loop oder Alpine Loop gekoppelte Apple Watch Ultra 2.

Im Bild: Die Apple Watch Series 9. (Bild-Quelle: Apple) Im Bild: Die Apple Watch Series 9. (Bild-Quelle: Apple)

Wie sieht Apples großer Plan mit der Nachhaltigkeit aus?

Bis zum Jahr 2030 soll jedes von Apple hergestellte Produkt CO₂-neutral sein. Damit reiht sich Apple hinter mehr als 300 Hersteller ein, die bis zum Jahr 2030 zu 100 Prozent saubere Energien verwenden wollen. Das Ziel soll auch die globale Lieferkette und die lebenslange Nutzung aller von Apple produzierten Geräte betreffen.

Darüber hinaus möchte Apple seinen Emissionsausstoß bis zum Jahr 2050 um 90 Prozent reduzieren.

Daneben wird das Material Leder nicht länger in Apple-Produkten verwendet. Diese Entscheidung betrifft die gesamte Produktlinie des Unternehmens, einschließlich Zubehör für das iPhone und Armbänder für die Apple Watch.

Stattdessen wird Apple ein Material namens »FineWoven« verwenden. Das Material besteht zu 68 Prozent aus recyceltem Material. Optik und Haptik des Produkts sollen dem von Wildleder ähneln.

Für die neue Apple Watch wurde eine vollständig aus Faserstoffen bestehende Verpackung angekündigt.

»FineWoven« ähnelt in seiner Anmutung echtem Leder (Bild-Quelle: Apple) »FineWoven« ähnelt in seiner Anmutung echtem Leder (Bild-Quelle: Apple)

Grid Forecast 3 ist eine neu eingeführte App. Diese soll Nutzer darüber informieren, sobald in ihrem Stromnetz saubere Energie zur Verfügung steht. Das dürfte bei der Entscheidung helfen, den eigenen Stromverbrauch in ein günstiges Zeitfenster zu legen.

Patrick Poti
Patrick Poti

Ob Apple Greenwashing betreibt oder nachhaltige Produktion zu seiner Priorität erhebt, ist ohne interne Einblicke schwierig zu sagen. Grundsätzlich betrachte ich es als positiv, wenn der Druck aus Gesellschaft und Politik große Unternehmen dazu zwingt, sich nicht nur um immer mehr Wachstum und immer noch eine angeblich »lebensverändernde« Funktion zu kümmern. Zudem hat das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino Vorbildfunktion. Sprich: Was der Platzhirsch Apple vormacht, brüllen die Hirschlinge bald nach.

Laut dem New Climate Institute sind die Bestrebungen Apples löbliche Schritte, um den CO₂-Ausstoß dieser »elektrizitätshungrigen und konsumstarken Industrie« zu reduzieren. Seinen ökologischen Fußabdruck auf null zu bringen, davon sei Apple noch weit entfernt.

Entsprechend könnte Apples Vorreiterfunktion auch einen negativen Effekt habe. Andere wichtige Tech-Firmen könnten sich dazu ermutigt fühlen, in ihrer Marketingstrategie übertriebene Aussagen über ihre Ziele zur Nachhaltigkeit zu treffen.

Letztlich empfinde ich die Bemühung Apples erfreulich, fände es aber noch besser, würden Firmen in ihrer Kommunikation mit der Öffentlichkeit die Komplexität von Umweltemissionen anschneiden.

Was haltet ihr von Apples Ankündigung rund um das Thema Nachhaltigkeit? Ist das einer von vielen Schritten des Tech-Unternehmens in die richtige Richtung, oder ist eher »gut gemeint, aber schlecht gemacht«. Welcher der großen Tech-Unternehmen unternimmt eurer Meinung nach am meisten in puncto Nachhaltigkeit? Schreibt uns eure Meinung hierzu gerne in die Kommentare.

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