HTC Vive - Virtuelle Realität für 900 Euro

Die finale Verkaufs-Version der HTC Vive ist erschienen. Wir testen die fertige Vive, vergleichen sie mit der zum Test verschickten Pre-Version und erklären Aufbau und Technik.

HTC Vive Boxenstopp - Wir packen die Endkundenfassung von Valves VR-Headset aus Video starten 12:45 HTC Vive Boxenstopp - Wir packen die Endkundenfassung von Valves VR-Headset aus

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Update: Mittlerweile haben wir die fertige Verkaufsversion der HTC Vive erhalten. Technisch ist sie identisch zur Pre-Version (auf der große Teile dieses Tests basieren), unterscheidet sich aber durch die etwas überarbeiteten Haltebänder. Dazu gab es größere Software- und Firmware-Updates. Wir haben den Test der HTC Vive auf den aktuellen Stand gebracht und Vergleichsbilder hinzugefügt.

In Kooperation mit HTC bringt Valve die Virtual-Reality-Brille Vive im Test auf den Markt und verlangt dafür stolze 899 Euro. Trotz der hohen Kosten wurde die VR-Brille innerhalb der ersten zehn Minuten über 15.000 mal vorbestellt. Wir haben von Valve sowohl die Verkaufs- als auch die Pre-Version der Vive bekommen und getestet.

Dabei war die Technik der Pre-Version bereits final, allerdings haben einige mittlerweile erschienene Software- und Firmware-Updates die Stabilität von manchen VR-Anwendungen nochmals verbessert.

Optisch unterscheidet sich die Verkaufsversion von der Pre-Vive nur durch ihr etwas hochwertigeres Kopfband. Anders als zuerst angekündigt verzichtet Valve glücklicherweise auf ein für Fingerabdrücke anfälliges, glänzendes Kunststoffgehäuse und bleibt bei dem mattschwarzen Gehäuse der Pre-Version.

Verwirrendes Unboxing

Das erste Auspacken der HTC Vive sorgt für hochgezogene Augenbrauen und Grübeln – der reinste Teile- und Kabelsalat. Im Karton liegen neben dem Headset mit seinem rund fünf Meter langen Kabelstrang noch die beiden Lighthouse-Tracker, zwei Controller und eine Anschlussbox (inklusive USB- und HDMI-Kabel), hinzu kommen die Netzstecker für all diese Geräte.

Hat man erstmal alle Teile und Kabel zugeordnet und auf dem Tisch ausgebreitet, läuft die Installation allerdings relativ simpel und selbsterklärend ab. Die Anschlussbox stellt die Verbindung zwischen Headset und PC dar. Über einen eigenen Netzstecker versorgt sie die Vive mit Strom.

Daten und Videosignal werden über die beiliegenden USB- und HDMI-Kabel vom PC an die Box und dann an das Headset geschickt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Box schließen wir die gleichen Kabel an, die gebündelt vom Headset ausgehen. Wollen wir die HTC Vive zu einem späteren Zeitpunkt wieder abstecken, müssen wir dank der Box also nicht mehr hinter den PC krabbeln.

Im Vergleich zur Oculus Rift stellt Room-Scale-VR – also das Bewegen im virtuellen Raum – das Hauptmerkmal der HTC Vive dar. Allerdings benötigt sie dafür auch zusätzliche Komponenten, wie die beiden Controller und die Lighthouse-Tracker. Im Vergleich zur Oculus Rift stellt Room-Scale-VR – also das Bewegen im virtuellen Raum – das Hauptmerkmal der HTC Vive dar. Allerdings benötigt sie dafür auch zusätzliche Komponenten, wie die beiden Controller und die Lighthouse-Tracker.

Einfache Installation

Anschließend müssen die beiden Lighthouse-Tracker aufgestellt werden. Die kleinen, schwarzen Kästen ermöglichen erst das Umschauen und Benutzen der Controller in der virtuellen Realität. Dafür ziehen sie ein Gitternetz aus (nicht sichtbarem) pulsierenden Laserlicht auf. Photosensoren auf den Controllern und dem Headset fangen das Licht auf und nutzen es zur Positionsbestimmung – das funktioniert in der Praxis auf den Millimeter genau.

Um eine reibungslose Erkennung zu gewährleisten, sollten die Tracker laut Valve rund zwei Meter hoch, in gegenüberliegenden Ecken angebracht werden. Je nach Abstand brauchen wir 4 bis 12 m² Platz, die maximale Fläche liegt bei 25 m² wobei wir die Tracker dann mit einem Sync-Kabel miteinander verbinden müssen. Außerdem sollten sich die Kästchen leicht nach unten neigen, was am besten mit Hilfe von Stativen oder den mitgelieferten Wandhalterungen gelingt, entsprechende Gewinde finden sich auf der Unterseite der Boxen.

Unserer Erfahrung nach funktioniert das Tracking aber auch dann noch gut, wenn die Boxen weniger hoch, nicht geneigt und auf unterschiedlicher Höhe platziert sind. Wer die Vive nur im Sitzen nutzen möchte, kann auch nur einen Tracker vor sich auf dem Schreibtisch platzieren und so bei Verzicht auf Room-Scale-VR Platz sparen.

Nachdem wir die Tracker angebracht und mit Strom versorgt haben, richten wir sie aufeinander aus und wählen per Schalter bei der einen Box den Betriebsmodus »b« und bei der anderen Box den Modus »c«. Stehen keine Hindernisse zwischen den beiden Boxen, synchronisieren sie sich nun und zeigen das durch eine durchgängig weiß leuchtende LED. Bleibt nur die Möglichkeit, die Boxen ohne gegenseitigen Sichtkontakt aufzubauen, synchronisieren wir die Tracker via Kabel, wobei dann bei beiden Boxen der Modus »a« ausgewählt werden muss.

Lighthouse-Tracker Die beiden Lighthouse-Tracker synchronisieren sich selbstständig und schicken pulsierendes Licht aus, das zur Positionsbestimmung genutzt wird. Dabei vibrieren und brummen sie durchgängig und leicht hörbar.

Controller Anders als bei der Oculus Rift liegen der HTC Vive von Anfang an zwei Motion-Controller bei. Deren Bewegung wird sehr präzise in die virtuelle Realität übertragen und ermöglicht ganz neue Spielkonzepte.

Anschlussbox Über die Anschlussbox verbinden wir die Vive mit dem PC. Dabei genügt ein USB-Stecker (2.0 / 3.0), ein HDMI-Port und ein Netzstecker.

Spielerische Einrichtung

Sowohl Windows 7 als auch 8 und 10 laden die notwendigen Treiber für das HTC Vive nach Anschluss des Headsets selbständig herunter. Wir brauchen nur noch das »SteamVR«-Tool über Steam laden und installieren es. Beim ersten Start müssen wir das Headset und die Controller erst kalibrieren und den Tracking-Bereich festlegen.

Dabei führt eine simple, aber anschauliche Comic-Animation durch den Einrichtungsvorgang (siehe auch die Bildergalerie unten). Erst legen wir fest, ob wir die HTC Vive stehend nutzen oder in der virtuellen Realität auch herumlaufen wollen. Wählen wir die zweite Option, müssen wir den Bereich mit einem Controller ablaufen. Die Ränder des so eingescannten Raums werden dann durch das sogenannte »Chaperone«-System innerhalb der virtuellen Realität in Form einer Gitterwand in einer Farbe unserer Wahl angezeigt, deren Look wir bis hin zu einem simplen Strich auf dem Boden reduzieren können.

SteamVR ist dabei nur für die erste Einrichtung verpflichtend, anschließend lässt sich die HTC Vive auch über andere VR-Programme ansteuern.

HTC Vive - Einrichtung - Bilder ansehen

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