Sterben 2.0 in geiler - sie haben es gemacht

Ich hatte Zeit und ja, ich hatte sehr große Lust. Es muss schon verrückt klingen, dass ich nach dem ersten Durchgang in Dark Souls 2 praktisch blind...

von kazzig am: 30.08.2016

Ich hatte Zeit und ja, ich hatte sehr große Lust. Es muss schon verrückt klingen, dass ich nach dem ersten Durchgang in Dark Souls 2 praktisch blind die aufbereitete Version "Scholar of the first sin" gekauft habe - ich kann ganz am Anfang des Reviews aber beruhigend verraten. Jeder einzelne Cent, der hier investiert wurde, hat sich hundertfach ausgezahlt und warum das so ist, erfahrt ihr in meinem kurzen Review.

Zuerst möchte ich eine ganz wichtige Frage beantworten, was denn alles in Scholar of the first sin (ab jetzt SOTFS) neu oder verbessert wurde:

  • Grafische Verbesserungen und eine flüssigere Performance
  • besseres Multiplayer-Erlebnis
  • Anpassungen von Gegner- und Spieldesign (also wo Gegner stehen und Items platziert sind)
  • Alle drei DLCs enthalten

Mich persönlich haben drei der vier oben genannten bullet points extrem angemacht und deshalb habe ich mich entschieden das Spiel erneut mit den neuen Inhalten anzufangen.

Was hat mir in SOTFS besonders gut gefallen?

Man muss das Kind ganz einfach beim Namen nennen, SOTFS macht praktisch alles besser und ich habe mir versucht vor dem ersten Durchgang einzureden, dass man ja gar nicht so viel besser machen kann als in der Grundversion - Pustekuchen, die Gegner sind intelligenter platziert, die Grafik läuft butterweich mit 60 FPS, das größte Highlight mit den DLCs ist auch noch enthalten (dazu gleich mehr). Natürlich hat man als Dark Souls 2 Grundspiel-Spieler so ein Heimkehrgefühl: Die Gebiete sind soweit bekannt, aber danach fühlt sich der gesamten Spielablauf doch wieder anders, irgendwie besser an. In meinen Augen hat der Herausforderungsgrad in SOTFS so um 20-30% zugelegt, was ich aber sehr begrüße, es gibt sie weiterhin, diese legendären Ketten-Frust-Tod-Momente in SOTFS, wo man am liebsten das Gamepad mit 60 km/h in die Mattscheibe pfeffern würde - aber das ist auch der Charme (mit dem sich anfreunden sollte) von Dark Souls. Die Grafik hatte ich schon angesprochen, es spielt sich wesentlich flüssiger, unangestrengt und das macht Spaß. Punkt.

 

Jetzt möchte ich aber zu meinem Highlight kommen, den drei enthaltenen DLCs in SOTFS. Als ich das erste Mal in die Gebiete eingetreten bin, dachte ich: Ach süß, schön klein kompakt, sodass man halt eben schnell durchkommt. Weit gefehlt! Die Gebiete sind teils riesig und in jeder Ecke gibt es etwas neuen zu erkunden. Man spielt eine Passage zehn Mal und zehn Mal fällt einem was Neues auf, wie machen die das nur? Magie? Wenn ich mir mein Ranking der DLCs aufstellen sollte, würde ich es so machen:

  1. zweites DLC
  2. erstes DLC
  3. drittes DLC

Warum? Der Nebelturm im zweiten DLC ist so facetten- und ideenreich, da kann man nur voller Respekt den Hut ziehen. Im ersten DLC gibt es den Drachen und ich liebe Drachen. Im dritten DLC hatte ich das Gefühl, dass hier die größten Cock-Blocker drin sind. Trotz allem muss ich sagen, dass mir auch das neue Winter-Setting sehr gut gefallen hat.

Was hat mir an SOTFS weniger gut gefallen?

Ich weiß, ich weiß. Man sollte bei Dark Souls eigentlich nie den Schwierigkeitsgrad kritisieren, aber trotzdem muss ich sogar als Sterbe-Fetischist sagen, dass gerade im dritten DLC leider sehr nervige Passagen enthalten waren, wo man von vornherein wusste: Ah ok, die Entwickler wollten das hier bewusst in die Länge ziehen. Dem einen gefällts, mir halt weniger und das habe ich an meiner Laune deutlich gemerkt. Ansonsten müsste ich aber schon wirklich mit der Lupe nach weiteren Kritikpunkten suchen, deswegen habe ich mir die Anstrengung nicht gegeben.

Fazit

Für wen ist jetzt eigentlich SOTFS gemacht worden und wer sollte es sich kaufen? Ich sage: Jeder Dark Souls Spieler, vor allem, wenn man den zweiten Teil zwar hat, aber noch keine DLCs gekauft hat. Für einen Dark Souls 2 Spieler, der bereits mit den DLCs im NG++++ ist, fällt die Empfehlung wahrscheinlich aus. Mit der Entscheidung das Spiel noch einmal grundlegend umzukrempeln hat From Software fast alles richtig gemacht und vor allem die PC-Spieler sehr zufrieden gestellt. Für jeden, der bis jetzt noch keine Gelegenheit hatte den zweiten Teil anzugehen, ist die neue Version mit höchster Dringlichkeit zu empfehlen. Sterben und aufstehen macht einfach so viel Spaß, als dass man darauf verzichten könnte. Für mich ganz klar und eindeutig verdiente 90 Punkte (das Grundspiel wertete ich mit 87 Punkten) Wir sehen uns wieder in Dark Souls 3!


Wertung
Pro und Kontra
  • endlich 60 FPS
  • intelligente Neuverteilung Gegner und Items
  • hervorragende DLC's (Inhalt und Umfang)
  • drittes DLC teils unnötig in die Länge gezogen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(2)
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