Edge deinstallieren, Onedrive deaktivieren und mehr: Windows ändert sich für EU-Nutzer gerade massiv

Dank des Digital Markets Acts (DMA) können EU-Nutzer ab sofort den Edge-Browser in Windows 11 deinstallieren. Weitere Änderungen betreffen Onedrive, Bing und LinkedIn.

EU-Nutzer können ab sofort Edge deinstallieren - der DMA hat aber noch einige weitere Änderungen auf Lager. EU-Nutzer können ab sofort Edge deinstallieren - der DMA hat aber noch einige weitere Änderungen auf Lager.

Seit vergangener Woche ist in der Europäischen Union der »Digital Markets Act« (DMA) in Kraft getreten. Grundsätzlich reguliert dieser Plattformbetreiber, deren Dienste gewissermaßen eine Vormachtstellung im EU-Markt haben. Die Gesetze versprechen durch solche Regelungen einen fairen und transparenten Wettbewerb.

Zu diesen Betreibern zählt auch Microsoft, die mit Windows das mit deutlichem Abstand am weitesten verbreitete Betriebssystem führen. Welche Änderungen auf Nutzer innerhalb der EU zukommen, erklären die Entwickler nun in einem Blogbeitrag.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Digital Markets Act (DMA) ist in der EU in Kraft getreten, der Plattformbetreiber mit Vormachtstellung im Markt regulieren soll
  • Änderungen beinhalten Deinstallation des Edge-Browsers oder Wegfall der automatischen Anmeldung
  • Neue Kontrollmechanismen versprechen sichtbareren Umgang mit gesammelten Daten von Nicht-Windows-Anwendungen

Windows: Edge kann deinstalliert werden, automatische Anmeldung wird deaktiviert

Eine der Hauptänderungen durch den DMA betrifft den Edge-Browser: Dieser war stets bei einer jeden Windows-Installation mit dabei, unabhängig davon, ob Nutzer diesen überhaupt haben wollten.

Seit dem Inkrafttreten der Regulation ist damit Schluss. Wie Microsoft schreibt, wurden sowohl Edge als auch die zugehörige Bing-Suche so angepasst, dass sich diese »mithilfe der Standardmechanismen in Windows deinstallieren lassen«.

In den Systemeinstellungen könnt ihr Microsoft Edge also ab sofort wie jede andere Software auch deinstallieren.

Die Möglichkeit zur Edge-Deinstallation findet ihr wie gewohnt in den Systemeinstellungen. Die Möglichkeit zur Edge-Deinstallation findet ihr wie gewohnt in den Systemeinstellungen.

Für Windows 11 ist bereits seit geraumer Zeit ein Microsoft-Konto verpflichtend. Habt ihr dieses angelegt, werdet ihr bei allen Microsoft-Produkten und -Diensten automatisch angemeldet, die auf eurem Rechner verfügbar sind.

Auch diese automatische Anmeldung entfällt jetzt. Wenn ihr Dienste wie Edge, Start-Widgets oder Onedrive nutzen wollt, müsst ihr selbst aktiv werden und euch einloggen.


Apropos Onedrive: Der Cloud-Speicher von Microsoft lässt sich analog zur Edge-Änderung inzwischen ebenfalls handelsüblich deinstallieren. Dies erklärte das Unternehmen aber nicht im eingangs erwähnten Blogbeitrag, sondern reichte die Möglichkeit in einem Supporteintrag nach.

Daneben wird auch das Suchfeld in eurer Taskleiste angepasst. Bisher führten Eingaben hier stets auf die Bing-Suchmaschine, deren Ergebnisse euch angezeigt wurden.

Drittanbieter (also Google und Co.) lassen sich künftig ebenfalls als Ergebnis wählen. Entsprechende Anleitungen zur Implementierung stehen den Drittanbietern im Microsoft Learn Blog bereits zur Verfügung.

Wir ignorieren die Windows-Warnung, den PC nicht auszuschalten und es passieren merkwürdige Dinge Video starten 5:00 Wir ignorieren die Windows-Warnung, den PC nicht auszuschalten und es passieren merkwürdige Dinge

Abseits von den direkt sichtbaren Änderungen schraubt Microsoft im Zuge der DMA-Regulierungen auch am Umgang mit Nutzerdaten.

Eigenen Angaben zufolge sind neue Kontrollmechanismen eingeführt worden, die dafür sorgen sollen, dass gesammelten Daten von »Nicht-Microsoft-Anwendungen nicht zu Wettbewerbszwecken gegenüber den Anbietern dieser Anwendungen verwendet werden«.

Für Windows-Nutzer wurden zudem die Aufforderungen und Hinweise zur Zustimmung neu gestaltet, um klarzustellen, wann Windows-Daten mit Daten aus anderen Microsoft-Diensten kombiniert. Zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung konnten wir diese geänderte Datenschutzrichtlinie aber bisher nicht entdecken.

Zu guter Letzt gibt es auch im Kontext des Datenschutzes noch eine neue Änderung bei der Business-Plattform LinkedIn.

Alle Nutzer können nun eine Kopie sämtlicher Daten herunterladen, die jemals auf LinkedIn zur Verfügung gestellt wurden. Administratoren von LinkedIn-Profilen können (Nutzereinverständnis vorausgesetzt) die entsprechenden Daten ebenfalls vereinfacht herunterladen.

Die LinkedIn-Nutzer unter euch, die die Marketing-Tools der Plattform nutzen, können ihre vermarkteten Dienste von unabhängigen Partnern verifizieren lassen. Damit soll gewährleistet werden, dass die beworbenen Angebote echt sind.

Was haltet ihr von den genannten Microsoft-Änderungen, die durch den DMA in Kraft treten? Werdet ihr die Dienste wie den Edge-Browser nun deinstallieren oder ignorieren (oder nutzt ihr den Browser sogar)? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

zu den Kommentaren (49)

Kommentare(49)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.