Spartanische Taktik
Auch wenn die Perspektive von Trapped Dead an Action-Rollenspiele erinnert, spielt sich die Zombieknüppelei wesentlich langsamer und überlegter. In den ersten Levels lassen sich die wankenden Fleischklumpen noch relativ einfach mit dem Baseballschläger umknüppeln, ab dem zweiten sind sie jedoch stellenweise in einer solchen Überzahl, dass wir uns Alternativen einfallen lassen müssen.
Natürlich können wir einfach auf Konfrontationskurs gehen, das tut aber dem ohnehin schon knappen Munitionsvorrat nicht gerade gut. Es gibt elegantere Lösungswege, etwa den geschickten Einsatz der Umgebung. So locken wir zum Beispiel eine Horde Zombies unter einen Kronleuchter und lassen ihn auf sie herabfallen. Alternativ können wir auch versuchen, uns am genretypisch klar definierten (aber anders als in Commandos nicht angezeigten) Sichtbereich der lebenden Leichen vorbeizuschleichen. Aber Achtung: Da die Untoten scheinbar nach wie vor ein gutes Gehör besitzen, ist das mit dem Schleichen wörtlich zu nehmen! Wer rennt, wird schnell entdeckt. Die Handlungsalternativen kommen allerdings viel zu selten zum Einsatz, viele Situationen lösen wir deshalb einfach mit der alten Methode der Spartaner: Wir locken die Verwesenden mit einem Teammitglied in einen Engpass, beispielsweise eine Tür, wo wir bereits zwei andere Kollegen positioniert haben, um die anstürmenden Horden mit Baseballschläger und Axt zu malträtieren.
Debile Draufgänger
Optisch ist Trapped Dead nicht auf modernstem Grafikniveau, muss sich aber auch nicht unbedingt verstecken. Vor allem die Charaktere wirken detailarm und aufgrund der schlechten Animationen oft äußerst plump. Die Zombiehorden bestehen, wie erwartet, aus Klonen oder Doppelgängern. Dafür ist das Leveldesign gelungen. Straßenzüge, Gebäude und verlassene Läden sind sehr detailliert und vermitteln eine tolle Stimmung. Einzig der Sound kann größtenteils überzeugen. Die Hintergrundmusik ist passend, die Hintergrundgeräusche stimmig, die Vertonung der Charaktere allerdings eher mäßig. Stellenweise wirkt diese völlig aufgesetzt und erinnert eher an die Synchronisation von US-Dauerwerbesendungen als an die eines Computerspiels.
Von der angepriesenen dynamischen Gegner-KI merken wir auch nichts. Aber Zombies und Intelligenz - das passt eh nicht wirklich zusammen. Ganz anders sieht es da bei unserem Team aus, hier hätten wir uns wirklich etwas Schläue gewünscht. In Trapped Dead sind unsere Mitstreiter aber genauso hirnlos wie die Untoten. Eigentlich sollten Charaktere, die wir gerade nicht steuern, in der Lage sein, sich allein zu verteidigen, allerdings lassen sie sich lieber anstandslos von Zombies fressen, obwohl die Schrotflinte durchgeladen und ausgerüstet ist. Begleiter in der zweiten Reihe schießen auch gern mal die eigenen Leute an, weil ein Untoter genau vor den Kollegen steht.
Der größte Schwachpunkt von Trapped Dead ist allerdings die äußerst behäbige Steuerung. Das fängt bei der stellenweise umständlichen Handhabung des Inventars an und hört bei der ungenauen Bedienung der Charaktere auf. Die Protagonisten dort abzustellen, wo man sie wirklich haben möchte, ist oft eine ziemliche Fummelei. Die schlechte Wegfindung sorgt dann häufig auch noch dafür, dass unsere Figuren irgendwo hängenbleiben. Wenn wir mehrere Charaktere auf einmal steuern wollen, stören auch noch die unterschiedlichen Laufgeschwindigkeiten. Die Kamera lässt sich zwar frei bewegen, drehen und zoomen, das sorgt aber besonders in hektischen Situationen für eine Extraportion Stress.
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