Vor nicht ganz zwei Wochen, nach über einem halben Jahr und 472 Millionen Kilometern auf Reise, ist der neue Mars-Rover »Perseverance« erfolgreich auf unserem Nachbarplaneten gelandet. Seither sendet »Ausdauer«, wie das Gefährt zu deutsch heißt, spektakuläre außerweltliche Bilder.
Die Mission: Neben schönen Bildern soll uns Perseverance selbstverständlich auch zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über den Mars verhelfen. Der eine Tonne schwere Rover untersucht dazu in den kommenden Jahren den Jezero Krater auf der nördlichen Halbkugel des erdähnlichen Planeten nach fossilen Spuren von Leben.
Dazu ist Perseverance mit allerhand hochmodernen und hochsensiblen wissenschaftlichen Gerätschaften ausgestattet. Doch ein Bauteil könnte fast schon selbst ein Fossil sein - zumindest aus Sicht der Computer-Evolution (via Der Standard).
23 Jahre alter Prozessor als Basis
Das schlagende Herz des Mars-Rovers ist eine Single-Core-CPU auf Basis des mittlerweile fast 23 Jahre alten IBM PowerPC 750, der seinerzeit den ikonischen iMac G3 beschleunigte. Doch warum verbaut die Nasa so alte Technik in ein hochmodernes Gerät wie den Mars-Rover? Schließlich stehen heutzutage doch Core i7, Core i9, Ryzen 7 und Ryzen 9 zur Verfügung.
Die Antwort darauf ist denkbar einfach: Der IBM PowerPC 750 ist mit einer Taktrate von bis zu 233 MHz zwar deutlich langsamer, aber dafür viel zuverlässiger und robuster, zitiert Anthony Young von The Space Review Matthew Lemke, der an der Entwicklung des Nasa-Raumfahrzeugs Orion beteiligt war.
"Verglichen mit einem Core i5 in deinem Laptop ist er [der PowerPC 750] viel langsamer […]. Aber es geht viel mehr um Verlässlichkeit und Robustheit als um Geschwindigkeit. Ich muss sicherstellen, dass er immer arbeitet."
Neben der offenbar grundsätzlich guten Eignung für die Raumfahrt wurde der PowerPC 750 aber auch noch überarbeitet, um einer Strahlenbelastung von 200.000 bis 1.000.000 Rad und Temperaturschwankungen von -55 bis 125 Grad gewachsen zu sein. Das macht die Firma BAE Systems und nennt die CPU dann RAD750.
Mit aktuellerer Technik beschäftigt sich Andreas Sperling in unserem neuen Videoformat: Diesmal unter anderem mit der neuen VR-Brille für die PlayStation 5.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.