Warum ich mir wohl nie wieder ein neues Smartphone kaufen kann

Meinung: Ich liebe mein aktuelles Handy, die Sache hat für die Zukunft aber einen großen Haken - Smartphones wie dieses macht einfach niemand mehr.

Smartphones gibt es eigentlich wie Sand am Meer, wegen meiner ungewöhnlichen Ansprüche schaue ich beim Neukauf aber potenziell in die Röhre. Smartphones gibt es eigentlich wie Sand am Meer, wegen meiner ungewöhnlichen Ansprüche schaue ich beim Neukauf aber potenziell in die Röhre.

Mein Smartphone-Geschmack ist zugegebenermaßen speziell. Das zeigt auch die Top 10 der erfolgreichsten Smartphones aus dem letzten Jahr. Ich bin gleichzeitig der festen Überzeugung, dass viele von euch gar nicht wissen, was sie durch ihren normaleren Geschmack verpassen.

Die Krux an der Geschichte: Mein Geschmack wird wohl in Zukunft endgültig nicht mehr mit neuen Geräten bedient - sollte mein Handy seinen Geist aufgeben, stehe ich also vor einem Problem.

Es geht um Smartphones mit einer physikalischen Tastatur. Keine Sorge, damit meine ich nicht die Art von Tastatur, die mit Zifferntasten für die Eingabe von Telefonnummern gedacht war. Falls ihr euch jetzt fragt, wovon zum Geier ich rede, hier mal ein Beispiel in Form meines ersten Handys aus dem Jahr 2000:

Lange ist es her, dass es keine Smartphones, sondern nur Handys wie diese gab. Lange ist es her, dass es keine Smartphones, sondern nur Handys wie diese gab.

Zugegebenermaßen bin ich mir nicht ganz sicher, ob es genau dieses Modell war, es kam aber definitiv von Siemens. Mit so einer Tastatur SMS zu schreiben hat keinen großen Spaß gemacht, für mich persönlich gilt aber das gleiche in Bezug auf Bildschirmtastaturen und Nachrichten bei Whatsapp & Co. - und genau da kommen Smartphones mit physikalischer QWERTZ-Tastatur ins Spiel.

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Den Anfang macht Sony Ericsson

Wenn ihr jetzt an Blackberry denkt, muss ich euch (noch) enttäuschen. Auch durch den Fokus auf Business-Kunden und das eher sperrige hauseigene Betriebssystem hatte ich den wohl bekanntesten Hersteller von Handys mit Tastatur zunächst nicht als Option im Blick.

Die große Frage lautet bei solchen Handys immer: Wo bringt man die Tastatur unter? Mein erstes Modell dieser Art in Form des Sony Ericsson Xperia Pro mit Android aus dem Jahr 2011 hat das in meinen Augen ziemlich clever gelöst. Man konnte das Handy im Querformat aufschieben:

Zu Zeiten des Xperia Pro stand Android noch bei Gingerbread beziehungsweise Version 2.3, mittlerweile gibt es Android 12. Zu Zeiten des Xperia Pro stand Android noch bei Gingerbread beziehungsweise Version 2.3, mittlerweile gibt es Android 12.

Durch das Querformat lag das Xperia Pro beim Tippen gut in der Hand, so dass es kein Problem war, längere Mails oder sogar Artikel darauf zu tippen. Mit der Zeit habe ich dann aber doch neidisch auf neuere, schnellere Geräte mit größerem Display geschielt.

Mit dem Xperia Play gab es übrigens auch eine auf Spiele ausgerichtete Variante dieses Handys mit Steuerkreuz und vier Feuertasten. Wie ein aktuelles Handy meinen Kollegen Alex zum Spielen auf dem Handy gebracht hat, erfahrt ihr im Artikel Das iPhone 13 mini hat mich zum Smartphone-Spieler gemacht - mit 41 Jahren.

Mein erster Blackberry enttäuscht mich noch

Eine mögliche Alternative kam im Jahr 2014 auf den Markt, und zwar von dem bereits genannten Hersteller, der wohl wie kein Zweiter für Mobilgeräte mit physikalischer Tastatur steht: Blackberry.

Da generell nur vergleichsweise wenige Handy dieser Art erschienen sind, war ich sehr gespannt, als der unten zu sehende Blackberry Passport vorgestellt wurde. Endlich ein deutlich flotteres Gerät mit großem Display und Tastatur klang sehr verlockend, auf den zweiten Blick gab es aber doch einige Haken.

Auf dem Passport läuft Blackberry OS, mit dem Betriebssystem bin ich aber nie so richtig warm geworden. Auf dem Passport läuft Blackberry OS, mit dem Betriebssystem bin ich aber nie so richtig warm geworden.

An erster Stelle ist das ungewöhnliche Format mit einem quadratischen Display zu nennen, auf das typische Smartphone-Inhalte mangels passender Hardware einfach nicht ausgelegt waren (und es nach wie vor nicht sind).

Der zweite große Haken: Der Business-Hersteller Blackberry setzte trotz gewisser Annäherung an das private Umfeld auf Blackberry OS und nicht auf Android. Beide Faktoren haben letztlich dazu geführt, dass ich den Passport nur kurze Zeit genutzt habe.

Es folgte ein längeres Intermezzo mit vergleichsweise normalen Smartphones wie beispielsweise dem P9 Lite von Huawei, bis doch wieder Blackberry zu meiner Rettung geeilt kam.

Robustes Smartphone mit Tasten kaufen

Unverhoffte Rettung

Gemeint ist das Blackberry Key 2 aus dem Jahr 2018, das gar nicht mehr von Blackberry selbst hergestellt wurde. Stattdessen kam es vom chinesischen Hersteller TCL, der die Marke Blackberry für Mobilgeräte lizensiert hat.

Die größten Nachteile des Blackberry Passport räumt es aus: Es setzt also beim Display wie im Bild unten zu sehen auf ein Seitenverhältnis, das dem im Smartphone-Bereich üblichen Format ziemlich nahe ist. Als Betriebssystem kommt außerdem das für mich längst altbekannte Android zum Einsatz.

Möchte ich nicht mehr hergeben: Mein Blackberry Key2. Warum stellt bloß niemand mehr solche Smartphones her? Möchte ich nicht mehr hergeben: Mein Blackberry Key2. Warum stellt bloß niemand mehr solche Smartphones her?

Ich brauchte zwar etwas Eingewöhnungszeit, um trotz der recht schmalen Tastatur gut tippen zu können und ganz optimal ist die Handhaltung nie. Trotzdem tippe ich damit tausend Mal lieber (und schneller sowie fehlerfreier) als mit jeder Bildschirmtastatur - allen Versuchen mit Swipen & Co. zum Trotz.

Mein Handy darf nie kaputt gehen

Eigentlich würde ich an dieser Stelle die dringende Empfehlung an euch aussprechen, auch mal euer Glück mit so einem Handy zu versuchen, vor allem dann, wenn ihr viel mit eurem Smartphone tippt. Schaut man sich den Smartphone-Markt aber an, herrscht in diesem Bereich nur noch gähnende Leere.

TCL hat schon vor etwa zwei Jahren angekündigt, keine Blackberry Handys mehr herzustellen, das letzte neue Modell mit vollständiger Tastatur erschien laut Datenbank von Geizhals in Form des Unihertz Titan vor etwa 1,5 Jahren, die meisten gelisteten Geräte sind praktisch nicht mehr lieferbar und neue Handys mit vollständiger Tastatur nicht in Sicht.

Ich habe mich inzwischen so sehr an das Tippen mit physikalischer Tastatur gewöhnt, dass es mir davor graut, wieder mit einer Bildschirmtastatur schreiben zu müssen. Bleibt mir nur noch, zur Not ein gebrauchtes statt ein neues Handy zu kaufen - oder auf Tipps von euch zu hoffen. Vielleicht habe ich ja doch irgendein spannendes Kickstarter-Projekt oder etwas Vergleichbares übersehen.

Apropos Smartphones: Falls ihr im Gegensatz zu mir ganz normale Handys nutzt, findet ihr passende Kauftipps in unserer Kaufberatung:

Habt ihr schon mal ein Handy mit physikalischer Tastatur genutzt oder selbst Eigenheiten, was euren Smartphone-Geschmack betrifft? Und welches Handy nutzt ihr aktuell? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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