GTA 6 darf 5 nervige Fehler des Vorgängers nicht wiederholen

GTA 5 gilt als eines der erfolgreichsten Videospiele aller Zeiten und macht folglich eine Menge richtig. Aber eben nicht alles - es wird Zeit, dass GTA 6 da eingreift.

Was Michael wohl davon hält, sollten Lucia und ihr Freund alles besser machen als er? Was Michael wohl davon hält, sollten Lucia und ihr Freund alles besser machen als er?

Während der ganze Trubel rund um GTA 6 losgebrochen ist, habe ich mich erstmal ein wenig abgekapselt und nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder den Story-Modus von GTA 5 durchgespielt. Dabei wurde ich dann doch ganz schön überrascht. Denn viele Details hatte ich anders in Erinnerung. Häufig war ich sogar erstaunt, wie sehr mir gewisse Mechaniken in GTA 5 überhaupt nicht gefallen.

Zum Glück düst allerdings bereits GTA 6 in einem kunterbunten Cabriolet auf uns zu und bietet damit die perfekte Möglichkeit, die Verfehlungen von GTA 5 aufs Korn zu nehmen. Da nutze ich doch diese Gelegenheit, um mich auf die Rückbank zu schwingen und mit dem Finger exakt auf die Dinge zu deuten, von denen sich GTA 6 auf jeden Fall verabschieden sollte.

Es geht dabei in erster Linie um Verbesserungen im Singleplayer. GTA Online klammer ich vorerst aus. Allerdings haben wir im Vidcast ebenfalls über den Vergleich zwischen GTA 5 und 6 gesprochen und Kollege Vali erzählt euch hier auch viel über seine Hoffnungen für den neuen Multiplayer:

DAS muss GTA 6 besser machen! Video starten 1:40:32 DAS muss GTA 6 besser machen!

Fabiano Uslenghi
Fabiano Uslenghi

Wenn man den Behauptungen von Kollege Dimi glaubt, ist Fabiano ein echter Gangster, der schon Menschen am Mainufer in Frankfurt abgezockt hat. Natürlich alles so nicht wahr. Dafür stimmt, dass Fabiano schon viel zu früh GTA San Andreas gespielt und spätestens mit GTA 4 sehr viel Zeit als digitaler Autodieb zugebracht hat. GTA 5 rotierte zum Release in seiner PlayStation 3 und seitdem nie wieder. Nach der Ankündigung von GTA 6 wurde es also aller höchste Zeit, die Erinnerung ein wenig aufzufrischen.

1. Frust durch Autos

GTA kennt sich mit Satire hervorragend aus. Doch satirisch wirkt in GTA 5 vor allem auch, wie frustrierend sich die titelgebende Aktivität tatsächlich spielt. Grand Theft Auto, da geht es vor allem darum, sich fahrbare Untersätze unrechtmäßig zuzulegen! Genau das macht in GTA 5 aber bei weitem nicht so viel Spaß, wie es eigentlich sollte.

Klar, grundsätzlich gibt es an der Mechanik nichts auszusetzen. Ich laufe zu irgendeinem PKW am Straßenrand und ein Knopfdruck reicht, um in wenigen Sekunden damit davonzurasen. Aber es macht mich komplett fuchsig, wie flüchtig diese Freude dann am Ende wirklich ist. Denn in GTA 5 ist es fast unmöglich, ein geklautes Auto auch für immer zu behalten.

So viele Möglichkeiten, um Autos zu stehen - aber wirklich lange hat man davon nie etwas. So viele Möglichkeiten, um Autos zu stehen - aber wirklich lange hat man davon nie etwas.

Jede Karre, die nicht durch die Story oder bestimmte Quests in den Besitz eines meiner drei Protagonisten übergeht, kann jederzeit einfach für immer verschwinden! Egal ob geklaut oder für tausende Dollar gekauft.

Solang das Auto nicht wieder in der Garage geparkt wird, kann es sich jederzeit in Luft auflösen. Entsprechend lohnt es sich fast nie, mit derartigen Wagen zu Missionen zu fahren. Das Risiko ist einfach zu groß, dass es verschwindet oder in die Luft fliegt. Da hilft auch nicht die Fundgarage, wo selten wirklich exakt das Auto auftaucht, das ich gerade verloren habe.

GTA Online löst das Problem mit Versicherungen und Peilsender - die natürlich Geld kosten, doch auch im Singleplayer wäre ich bereit, für den Schutz meiner Autos Bares auf den Tisch zu legen. Was mich zum nächsten Punkt bringt.

2. Mehr Spaß am Geld ausgeben

Neben der enorm authentischen und reaktiven Welt besticht die offene Spielwelt von GTA häufig durch zahlreichen Nebenaktivitäten. Und auch GTA 5 bietet davon eine ganze Menge. Hier kann ich beispielsweise Rennen fahren, Fallschirmspringen, einen Triathlon machen und Golf oder Tennis spielen.

Tennis macht Spaß - aber auch nur zwei bis dreimal. Mir fehlen mehr Aktivitäten abseits von Sportplätzen. Tennis macht Spaß - aber auch nur zwei bis dreimal. Mir fehlen mehr Aktivitäten abseits von Sportplätzen.

Für meinen Geschmack bietet GTA 5 in diesem Bereich letztlich aber doch zu wenig Abwechslung und hält mich damit davon ab, wirklich viel Geld auszugeben - was den Millionen Dollar auf meinem Bankkonto irgendwann jegliche Bedeutung raubt.

Ich habe zwar einiges zu tun in der Welt rund um Los Santos, nur thematisch fühlt sich das alles so gleichförmig an. Rennen fahren zu Land oder zu Wasser, durch Ringe fliegen oder eben ein wenig Sport machen. Das war es dann aber auch schon. Ok ... ins Kino gehen und Fernsehgucken ist noch ganz lustig, aber eben sehr passiv - genau wie die Achterbahn.

In GTA 5 gibt es einen kompletten Freizeitpark, in dem ich nichts machen kann außer Riesenrad- und Achterbahnfahren. In der Realität war ich am Santa Monica Pier und habe Arcade gespielt. In GTA 5 gibt es einen kompletten Freizeitpark, in dem ich nichts machen kann außer Riesenrad- und Achterbahnfahren. In der Realität war ich am Santa Monica Pier und habe Arcade gespielt.

Da beschleicht mich das Gefühl, dass eigentlich noch mehr drinstecken könnte. Wieso kann ich beispielsweise nicht ins Casino gehen und mit hohen Einsätzen Blackjack spielen? Oder in einer Arcade ein wenig Flippern?

Ich würde sogar im Park Schach gegen alte Männer spielen. Irgendwas, das nicht nur aus Rennen, Sport und Gucken besteht. Und wenn schon Kino, dann will ich wenigstens wie in Red Dead Redemption 2 auch pöbeln können.

Das lasse ich mir auch gern einiges an Ingame-Geld kosten. Ansonsten gebe ich das sowieso nur für Klamotten und Waffen aus - Autos brauche ich mir ja keine holen, wenn sie immer verschwinden.

3. Lasst mich Essengehen!

Und wenn wir schon bei Aktivitäten sind: Was ist eigentlich mit dem ganzen Essen in GTA 5 los? In GTA 4 konnte ich noch haufenweise Burg Shots oder Cluckin' Bells ansteuern, in GTA San Andreas sogar richtig dick davon werden. In GTA 5 kann ich mir höchstens ein paar Snacks im Supermarkt gönnen oder Soda am Automaten kaufen.

Dabei ist gerade Essen so ein simpler Weg, um mich noch tiefer und immersiver in die Welt zu ziehen. In Red Dead Redemption 2 bin ich pausenlos am Snacken. Ich liebe es hier regelrecht, mir in den Gemischtwarenläden einen vollen Vorrat an Bohnen, Salami oder Käse zuzulegen. Kochen macht hier ebenfalls enorm viel Spaß.

Mein eigenes Essen zu angeln wäre übrigens ebenfalls etwas, dass ich mir für GTA 6 vorstellen könnte. Mein eigenes Essen zu angeln wäre übrigens ebenfalls etwas, dass ich mir für GTA 6 vorstellen könnte.

Klar, hier ist das ganze auch mit einer Ausdauer-Mechanik verbunden und Tiere jagen gibt mir so viel mehr als in dem urbanen GTA. Aber selbst wenn es keinen spielmechanischen Sinn hat, gehe ich einfach gern etwas essen.

Sei es, um mich mit Freunden zu treffen oder mich besser in der Welt daheim zu fühlen. Und ganz persönlich hätte ich zudem nichts dagegen, wenn Lucia nach zu vielen Chickenburgern ähnlich aufgedunsen und abgeranzt durch Vice City cruist wie Arthur Morgan durch den Wilden Westen.

4. Echte Gangster statt Agenten

Die Story von GTA 5 lässt mich schon lange grübeln. Denn eigentlich mag ich das ganze Chaos hier und vor allem mag ich Michael, Trevor und Franklin. Insbesondere Michael als desillusionierter Bankräuber im Ruhestand, der sich mit seiner kaputten Familie nicht arrangieren kann und versonnen an die glorreichen Tage der Vergangenheit denkt, versprühte ein völlig anderes Gefühl, als ich GTA-Antihelden zu diesem Zeitpunkt eigentlich gewohnt gewesen bin.

Am besten ist die Geschichte von GTA 5, wenn sie lustig, aber nicht komplett absurd wird. Stacys Fame-or-Shame-Auftritt zählt zu ersterem. Am besten ist die Geschichte von GTA 5, wenn sie lustig, aber nicht komplett absurd wird. Stacys Fame-or-Shame-Auftritt zählt zu ersterem.

Nur habe ich auch jetzt wieder gemerkt, wie beknackt große Teile der Geschichte von GTA 5 tatsächlich sind. Vor allem dann, wenn das FIB ins Spiel kommt.

Meine Güte. Hier schießt GTA 5 wirklich übers Ziel hinaus und versucht mir zu verklickern, dass irgendwelche korrupten Staatsagenten für ihre Drecksarbeit einen über 40-jährigen Ex-Knacki, ein Gang-Mitglied aus der Hood und einen nachweislich komplett verrückten Serienmörder anheuern, die für sie dann Terroristen entführen oder Massenvernichtungswaffen klauen.

Bei aller Liebe zur Satire, aber das ist zu viel. Ich will doch einfach nur ein Gangster sein! Wieso wurde nicht viel mehr aus dem ganzen Banküberfall und Heist-Thema gemacht? Zumal ich für die meisten FIB-Missionen nicht einmal bezahlt werde!

Lasst mich in GTA 6 bitte wieder öfter einfach nur Verbrecher sein auf der Suche nach dem großen Geld statt Undercover-Geheimagent.

5. Keine halbgare Spielmechanik

Apropos Heists. Ich bin erstaunt, wie viel Potenzial GTA 5 hier zumindest im Singleplayer nie genutzt hat. Das Spiel baut die Heists als diese neue, interaktive Mechaniken ein und tut so, als könnte ich im Verlauf des Spiels meine Crew immer weiter verbessern und ausbilden.

In Wahrheit finden aber nur fünf Heists überhaupt statt und in den wenigsten davon habe ich eine große Auswahl an Mithelfern. Viele Heists führen Trevor, Michael und Franklin zu dritt durch oder heuern höchstens ein weiteres Mitglied an.

Die Heists machen wirklich Spaß und gerade die Vorbereitung ist cool, aber wozu der ganze Lärm um aufsteigende Helferlein? Die Heists machen wirklich Spaß und gerade die Vorbereitung ist cool, aber wozu der ganze Lärm um aufsteigende Helferlein?

Die ganze Progressionsmechanik ist ein reiner Blender und spielt keine große Rolle. Es gibt einfach keinen Grund, weniger qualifizierte Personen mitzunehmen, da sie lediglich den Heist versauen und danach, anders als vom Spiel behauptet, keine Rolle mehr spielen. Es macht übrigens auch keinen wirklich spürbaren Unterschied, ob ihr die Attribute der drei Spielfiguren jetzt verbessert oder nicht.

Grundsätzlich gefallen mir die Heists sehr gut und oft sind das einige der spannendsten Missionen in GTA 5, aber sollten sie wieder vorkommen, dann geht entweder all in mit dem Aufstufen von Charakteren oder lasst die Progression einfach weg. Gilt übrigens auch, falls Rockstar irgendwelche anderen aufgesetzten Spielmechaniken plant, die dann keinen Effekt haben.

GTA 5 vs GTA 6 - auch als Podcast

Noch ausführlicher habe ich zusammen mit Géraldine und Vali im Podcast darüber gesprochen, was uns an GTA 5 stört und wo GTA 6 noch mehr rausholen kann. Die komplette Folge gibt es direkt hier zu hören:

Podcast

DAS muss GTA 6 besser machen!

Wir haben frisch GTA 5 durchgespielt - und wissen nun ganz genau, was GTA 6 unbedingt besser machen muss und was in anderen Teilen und GTA Online eigentlich schon wunderbar funktioniert hat.

Jetzt könnt ihr euren Senf beitragen! Stimmt ihr uns bei den genannten Punkten zu oder seht ihr das alles komplett anders? Habt ihr selbst ein paar Wünsche an GTA 6 oder gibt es Dinge, die euch schon immer an GTA 5 gestört haben? Und was kann GTA 6 unabhängig von allen Vorgängern beitragen? Schreibt es uns doch in die Kommentare!

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