Einer der stärksten Computer der Welt wurde von einer US-Behörde versteigert – der Startpreis: gerade mal 2.500 US-Dollar

Mehrere tausend CPUs und tausende Terabyte RAM. Dieser Supercomputer war fast schon ein Schnäppchen – zumindest am Anfang.

Wyoming wollte einen Supercomputer loswerden und hat den Preis erstmal ziemlich niedrig angesetzt. (Bild: Adobe Stock - Sven | Flaticon) Wyoming wollte einen Supercomputer loswerden und hat den Preis erstmal ziemlich niedrig angesetzt. (Bild: Adobe Stock - Sven | Flaticon)

Supercomputer sind Hochleistungsrechner, die komplexe Berechnungen und Datenverarbeitung mit extrem hoher Geschwindigkeit und Effizienz durchführen können. Oftmals bestehen sie aus mehreren tausend Stücken Hardware und sind dementsprechend extrem teuer.

Die US-amerikanische Behörde General Services Administration (GSA) war wohl nicht mehr ganz zufrieden mit ihrem Cheyenne Supercomputer und haben ihn offiziell versteigert.

Der Startpreis: 2.500 US-Dollar. So viel Geld kann man heute schon für einen herkömmlichen Gaming-Rechner ausgeben, ohne sich großartig anzustrengen.

Cheyenne Supercomputer versteigert – was steckt dahinter?

Der Supercomputer stand im NCAR Supercomputing Center (NWSC) in Cheyenne Wyoming und war im Jahr 2016 auf Platz 20 der stärksten Computer der Welt. Mittlerweile (Stand: November 2023) ist er »nur« noch auf Platz 160. 

Doch in Anbetracht der mehreren hundert Millionen verkauften PCs pro Jahr dürfte der Supercomputer immer noch zum obersten Promille der stärksten PCs weltweit gehören.

Hier ist der Supercomputer in Wyoming zu sehen. (Bild: TweakTown) Hier ist der Supercomputer in Wyoming zu sehen. (Bild: TweakTown)

Doch was steckt drin? Hier sind die Daten für den Hochleistungsrechner:

  • Konfiguration: SGI ICE XA – die Konfiguration bezieht sich auf die Modellreihe.
  • E-Cells: 14 Einheiten (jeweils circa 680 Kilogramm). Bei E-Cells handelt es sich um in sich geschlossene Recheneinheiten, die zusätzliche Rechenleistung oder Speicherplatz bieten.
  • E-Racks: 28 Einheiten (wassergekühlt). E-Racks sind die Gehäuse, die die E-Cells beherbergen.
  • Nodes: 4.032 Dual-Socket-Einheiten. Nodes (oder Knoten) sind einzelne Recheneinheiten innerhalb des Supercomputers.
  • Prozessoren: 8.064 Einheiten des Modells E5-2697v4 (18-Kerne, 2,3 bis 3,6 GHz, 145W TDP)
  • Anzahl der Kerne: 145.152
  • RAM-Größe: 300 Terabyte DDR4-2400 ECC Single-Rank-Speicher
  • Topologie: EDR Enhanced Hypercube. Hierbei geht es um die Art und Weise, wie die Nodes miteinander verbunden sind, um Daten und Informationen auszutauschen.
  • IB-Switches: 224 Einheiten. Bei IB-Switches handelt es sich um Einheiten, die für die Kommunikation zwischen den einzelnen Nodes zuständig sind.
  • Rechenleistung: 5,34 Petaflops. Das entspricht 5,34 Billiarden Berechnungen pro Sekunde.

Für wie viel Geld wurde der Rechner versteigert? Auch wenn der Startpreis der Auktion mit 2.500 US-Dollar ziemlich niedrig war, wurde der Rechner letztendlich für 480.085 US-Dollar versteigert. 

Es haben sich 27 Bieter an der Auktion beteiligt.

Wofür braucht man überhaupt Supercomputer? In diesem Fall wurde der Rechner für Vorhersagen von Wetter und Naturkatastrophen genutzt.

Doch die Anwendungsfälle für Supercomputer sind vielfältig. Unter anderem werden sie auch für wissenschaftliche Simulationen, komplexe Berechnungen in der Astrophysik oder medizinische Forschung verwendet.

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