ChatGPT ist ein echter Alleskönner. Ich nutze es sowohl privat als auch beruflich hauptsächlich für Ideen zu Artikeln, Anregungen, als Ratgeber und manchmal auch einfach nur zum Vergnügen.
Dennoch war ich selten wirklich zufrieden.
Egal, was ich von der KI erwartete - die Antwort war zwar immer solide, aber irgendwie fehlte stets der letzte Schliff.
Auch bei äußerst detaillierten Anfragen erinnerte das Ergebnis eher an einen Blindgänger als an das erhoffte Feuerwerk.
Das Problem der unbefriedigenden KI-Antworten
Egal ob ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini: Häufig fehlt es der KI an Kontext. Um die bestmögliche, auf mich zugeschnittene Antwort zu liefern, braucht die künstliche Intelligenz mehr Informationen.
- Wer bin ich?
- Was ist mein Ziel?
- Welche Rolle nimmt die KI dabei ein?
Klingt logisch, denn um mir etwa einen Speiseplan für die nächste Woche zu erstellen, muss die KI wissen, was ich gerne esse, was ich lieber meide - und worauf ich allergisch bin. Im Bestfall sogar noch, ob sie den Plan aus Sicht eines 5-Sterne-Kochs oder Ernährungsberaters aufstellen soll. Andernfalls wäre das Ergebnis für die Tonne.
Ich höre euch jetzt sagen: Mirco, du musst einfach ausführlichere Prompts schreiben!
Und ja, damit habt ihr Recht. Wer bessere Antworten erwartet, sollte bessere Prompts mit Kontext formulieren.
Statt Erstelle mir einen Speiseplan
wäre die folgende Prompt weitaus effektiver:
Allerdings kommen solche Anweisungen mit weiteren Fallstricken:
Nicht immer ist der Kontext ausreichend und/oder ihr vergesst Informationen, die wichtig wären - teils sogar unbeabsichtigt.
Der Trick: Lasst die KI nachfragen
Genau hier kommt ein einfacher Trick ins Spiel. Ich nenne ihn die 5 Fragen-Formel. Statt einfach eine Anweisung zu geben, fügt ihr diesen Satz hinzu: Stelle mir fünf Fragen, um deine Antwort zu verbessern.
Klingt simpel, ist aber so effektiv wie ein Espresso-Shot nach einer durchzechten Nacht.
Warum funktioniert das?
Indem ihr die KI bittet, nachzuhaken, gebt ihr ihr die Chance, tiefer zu graben. Es ist, als würdet ihr sie mit einer Schatzkarte und einem Spaten in die Wüste schicken.
Darum mag ich diesen Trick:
- Individuellere Antworten: Durch die Fragen bekommt die KI mehr Kontext und kann so relevantere Antworten liefern.
- Interaktion: Die Unterhaltung wird dynamischer - eine simple Anweisung verwandelt sich in einen Austausch.
- Klarheit: Indem die KI Rückfragen stellt, werden Unklarheiten beseitigt und ich selbst zum Nachdenken angeregt, was ich eigentlich brauche.
Beispiele aus der Praxis
Beispiel 1: Ich will meinen Schreibstil verbessern. Statt ChatGPT einfach einen Textbrocken mit der Bitte um Tipps zu schicken, sage ich zusätzlich:
Stelle mir fünf Fragen, um deine Antwort zu verbessern.
Zack! Schon wirft mir die KI Fragen zu:
- In welchem Genre schreibst du?
- Was ist dein Ziel mit dem Text?
- Wo haperts beim Schreiben?
- Für wen schreibst du?
- Welche Autoren inspirieren dich?
Beispiel 2: Ich brauche Mode-Inspirationen. Statt ChatGPT einfach nach Empfehlungen für einen 1,70 großen, 60 Kilo schweren Mann mit Vorliebe für Chinos und Hemden zu fragen, sage ich zusätzlich:
Stelle mir fünf Fragen, um deine Antwort zu verbessern.
Plötzlich tauchen folgende Rückfragen auf:
- Welche Marken magst du?
- Welche Farben bevorzugst du?
- Für welchen Anlass möchtest du dich kleiden?
- Wie hoch ist dein Budget?
- Welche Konfektionsgröße trägst du?
Der Clou: Über den Anlass und das Budget hatte ich mir im Vorfeld gar keine Gedanken gemacht. Die KI hat mich also dazu gebracht, mehr über mein Ziel nachzudenken und Kontext zu geben, den ich bei meiner Anfrage vergessen hätte.
Das macht die 5 Fragen-Formel so nützlich.
Bonustipp: Ihr könnt natürlich variieren und euch auch zehn Fragen stellen lassen, um noch individuellere Antworten zu bekommen.
Mit diesem simplen Trick holt ihr mehr aus ChatGPT, Microsoft Copilot und Co. heraus. Also probiert es selbst aus und berichtet mir über eure Ergebnisse in den Kommentaren!
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