Bringt das die Energiewende? Natürliche Wasserstoffvorkommen entdeckt

In der jüngsten Vergangenheit ist ein neues Vorkommen von sogenanntem weißen Wasserstoff entdeckt worden. Dieser könnte als günstiger und grüner Energieträger den Bedarf an fossilen Brennstoffen senken.

Wasserstoff ist nicht ohne Hürden - doch es bietet großes Potential. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob wir diese Energiequelle nutzen können. (Symbolbild, Quelle: Adobe Stock -Thomas) Wasserstoff ist nicht ohne Hürden - doch es bietet großes Potential. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob wir diese Energiequelle nutzen können. (Symbolbild, Quelle: Adobe Stock -Thomas)

Wasserstoff könnte eine größere Rolle in unserer Energiewende spielen, als wir bisher angenommen haben. Bisher gab es die verbreitete Annahme, dass Wasserstoff in natürlicher Form kaum vorkommt und die künstliche Herstellung kostenintensiv ist.

Das Gas ist zudem reaktiv ist und benötigt deshalb sehr spezifische, geologische Bedingungen – warum es eigentlich sehr selten vorkommen sollte.

Dieser Mutmaßung widersprachen einige Wissenschaftler bereits 2022. Auf einem Kongress der U.S. Geological Survey (USGS) wurde ein Modell veröffentlicht, nachdem es weltweit große Vorkommen natürlichen Wasserstoffs geben soll, die unseren Bedarf für eine sehr lange Zeit decken könnten.

Am 08. Februar 2024 wurde eine weitere Studie im Science-Magazin veröffentlicht, die ein solches Vorkommen unter einer Mine in Albanien bestätigt. Dazu gleich mehr.

Wasserstoff als günstiger Energieträger aus der Tiefe

Tief im Chromit-Bergwerk Bulqizë kommt es zu einer sogenannten Ausgasung. Laut dem Magazin Scinexx haben Forscher über 6 Jahre lang Sensoren aufgestellt und dabei festgestellt, dass jedes Jahr rund 200 Tonnen fast reiner Wasserstoff austritt.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass allein unter diesem Bergwerk bis zu 50.000 Tonnen Wasserstoffgas lagern könnten.

Doch warum ist das so besonders und weshalb herrscht aktuell eine Art Goldgräberstimmung bei Unternehmen? Dazu muss ein wenig ausgeholt werden.

So wird unterteilt: Es gibt mehrere Formen der Wasserstoffgewinnung. Um einer Verwirrung vorzubeugen, werden diesen verschiedene Farben zugeordnet:

  • Grauer Wasserstoff: Hergestellt aus fossilen Brennstoffen, die Kohlendioxid freisetzen und zur globalen Erwärmung beitragen.
  • Blauer Wasserstoff: Blauer Wasserstoff ist grauer Wasserstoff, dessen CO2 bei der Entstehung abgeschieden und gespeichert wird
  • Türkiser Wasserstoff: Wasserstoff, der über die thermische Spaltung von Methan (Methanpyrolyse) hergestellt wurde. Anstelle von CO2 entsteht dabei fester Kohlenstoff.
  • Grüner Wasserstoff: Wird ohne Kohlenstoffemissionen hergestellt, indem erneuerbarer Strom zur Wasserspaltung verwendet wird.

Das ist neu:

  • Goldener/weißer Wasserstoff: Wird aus natürlichen, unterirdischen Lagerstätten gewonnen und ist deshalb theoretisch am rentabelsten.

Darum ist weißer Wasserstoff so wertvoll: Anders als beim grünen Wasserstoff muss hier nichts hergestellt werden, sondern eine bestehende Ressource eingefangen werden. Grüner Wasserstoff muss mit erneuerbaren Energien hergestellt werden, was zusätzliche Kosten bedeutet.

Dieser Schritt entfällt bei weißem Wasserstoff und macht ihn als Energiequelle deutlich günstiger. Sollte es gelingen, diese Vorkommen abzubauen und zu speichern, würde es uns eine riesige, neue und vor allem grüne – weil emissionsfreie - Energiequelle eröffnen.

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Goldgräberstimmung 2.0: Das passiert aktuell in Europa

Neben dem aktuellen Fund in Albanien berichtete das Magazin Futurezone im September 2023 über einen Fund in Lothringen in Frankreich.

Was eigentlich als Methanbohrung geplant war, entpuppte sich als theoretische Entdeckung eines riesigen Wasserstoff-Vorkommens. Forscher gehen davon aus, dass hier etwa 46 Millionen Tonnen weißer Wasserstoff lagern könnten.

Falls das stimmt, wäre dies das bisher größte, bekannte Vorkommen der Welt. Allerdings müssen hier noch weitere Bohrungen passieren, um dies zu bestätigen.

Ein weiteres Beispiel aus Spanien: Die Firma Helios Aragon will laut Xataka zum Beispiel noch in diesem Jahr Probebohrungen in den Pyrenäen vornehmen, um – bei Erfolg - ab 2029 mit einem Abbau zu beginnen.

Um diese Zahlen einordnen zu können: Laut dem Magazin Xataka liegt der weltweite Bedarf an Wasserstoff bei 500 Millionen Tonnen pro Jahr. Das oben genannte USGS-Modell vermutet, dass insgesamt 5 Billionen Tonnen natürlicher Wasserstoff in Lagerstätten rund um den Globus verteilt sein könnten

In der Theorie könnten uns diese Vorkommen also für eine lange Zeit versorgen. Kein Wunder also, dass aktuell viel über eine neue Ära der Energiegewinnung gesprochen wird.

Es gibt aber noch einige Fragezeichen: Xataka schreibt, dass ein Großteil dieser Reserven für uns mit unserer aktuellen Technik unerreichbar ist. Trotzdem scheint auch ein Bruchteil dieser Menge für einige Firmen Grund genug zu sein, um groß zu planen.

Passendes Video: Wer sich dieses Thema nochmal in visueller Form wiedergeben will, kann sich gerne dieses übersichtliche Video ansehen. Dieses 14-minütige YouTube-Video taucht auch noch ein bisschen tiefer, als es die Länge dieses Artikels zulässt:

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Potential und Risiken von weißem Wasserstoff

Natürlich klingt diese Meldung auf den ersten Blick fantastisch. Eine neue, reichhaltige und vor allem saubere Energiequelle, die in großen Mengen verfügbar sein könnte. Zu schön, um wahr zu sein?

Manche Wissenschaftler scheinen bereits überzeugt zu sein. Laut dem Magazin Science glaubt Eric Gaucher, Geochemiker an der Universität Bern, dass der erste Wasserstoff-Fund in seiner Bedeutung sogar bald in den Geschichtsbüchern stehen könnte:

Ich denke, dass wir mit Wasserstoff nicht weit davon entfernt sind. Wir haben das Konzept, wir haben die Werkzeuge, wir haben die Geologie. Wir brauchen nur Leute, die in der Lage sind zu investieren.

Gaucher vergleicht hier den ersten, natürlichen H2-Reservoir-Fund in Mali mit dem ebenfalls zufälligen, ersten Erdölfund. Auf der Suche nach Braunkohle stieß man 1858 auf Öl. Im Fall von Mali bohrte man 1987 nach Öl und fand zum ersten Mal zufällig eine natürliche Wasserstoffquelle.

Allerdings konnte man sich diese lange Zeit nicht erklären. Erst 2012 wurde festgestellt, dass 98 prozentiger Wasserstoff aus dem Bohrloch strömte.

Das Potential in Zahlen: Die Firma Helios schätzt laut Xataka, dass der Abbau von weißem Wasserstoff etwa 60 Cent pro Kilogramm kosten wird. Grüner Wasserstoff liegt hier bei 2 Euro pro Kilogramm.

Doch es gibt einige Hürden und Bedenken. Zum einen erfordert die Gewinnung des Wasserstoffs eventuell die umstrittene Technik des Frackings, um Gesteinsschichten aufzubrechen. Hier gibt es in Europa rechtliche Hürden.

Der Geophysiker Frédéric-Victor Donzé von der Universität Grenoble Alpes äußerte sich gegenüber dem Magazin Science folgendermaßen:

Das Interesse wächst schnell, aber die wissenschaftlichen Fakten fehlen noch.

Laut Science steht die Entwicklung und das Wissen über natürlichen Wasserstoff also noch am Anfang. Die Wissenschaftler wissen noch nicht genau, wie dieser überhaupt entsteht, wie er wandert und ob er sich auf kommerziell nutzbare Weise anreichern lässt.

Wir können also gespannt bleiben, wie sich dieser Fortschritt in den nächsten Jahren entwickeln wird und ob wir auf weitere, große Vorkommen stoßen werden, die dieses Vorhaben realistischer erscheinen lassen.

Was denkt ihr über diese Wasserstoff-Funde? Kann goldener oder weißer Wasserstoff unser Erdöl ersetzen? Oder wird er vielleicht als Übergangslösung der Energiewende helfen? Wie realistisch ist der Abbau eurer Meinung nach und wie schnell wird es Auswirkungen auf unseren Alltag haben? Schreibt eure Gedanken gerne in die Kommentare und tauscht euch aus.

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