Besser als Razer und Logitech? Die Elgato Facecam MK.2 hat überrascht

Die neue Elgato Facecam MK.2 mischt bei den Full-HD-Webcams dank gutem Sensor und automatischen Bildverbesserungen ganz vorne mit.

Die neue Version der Elgato Facecam wurde stark verbessert und macht den bisherigen Spitzenreitern Konkurrenz. Die neue Version der Elgato Facecam wurde stark verbessert und macht den bisherigen Spitzenreitern Konkurrenz.

Elgato hat nach fast drei Jahren die Facecam neu aufgelegt und als Facecam MK.2 veröffentlicht. Bei diesem Refresh wurde nicht nur das Gehäuse überarbeitet.

Auch bei der Bildleistung wurde ordentlich nachgebessert. Damit kann sich die neue Facecam in ihrer Leistungsklasse mit den Spitzenreitern von Logitech und Razer messen.

Elgato Facecam MK.2
Elgato Facecam MK.2
Für eine Webcam macht die Elgato Facecam MK.2 fast alles richtig. Auch bei sehr schlechten Lichtverhältnissen überzeugt das Bild und zeigt euch bei Video-Calls zu später Uhrzeit noch von der besten Seite. Die integrierte Linsenabdeckung hätte gerne etwas weniger fummelig ausfallen können.
  • Sehr gute Full-HD-Bildqualität
  • Gute Ausleuchtung auch bei schlechtem Licht
  • Realistische Farben
  • Umfangreiche, übersichtliche Software
  • Integrierte Abdeckung für Linse
  • Teuer
  • Linsenabdeckung etwas frickelig
  • Einige Spielereien nur mit NVIDIA-Grafikkarte nutzbar (ab RTX 2060)
Elgato Facecam MK.2 bei Cyberport
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Ordentlich geschrumpft

Im Vergleich zum sehr klobigen Vorgänger ist die Facecam MK.2 auf eine angemessene Größe geschrumpft und orientiert sich an der Facecam Pro. Mit einem Gewicht von nur 90 Gramm ist sie auch ein wenig leichter geworden. Anders als viele schwere 4K-Kameras, hält sie somit auch gut an einem Laptop-Display, ohne dass dieses gleich umkippt.

Technische Daten
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  • Maximale Auflösung: 1080p bei 60 fps
  • Sensor: Sony Starvis CMOS 1/2,5 Zoll
  • Autofokus: Nein; 30-120 cm Fixfokus
  • Blende: f/2.4
  • Brennweite: 24 mm
  • Sichtfeld: Bis zu 84°
  • Mikrofon: Nein
  • Abdeckung für Linse: Ja, integriert
  • Verbindung: USB 3.0 Typ C (abnehmbares USB-C-auf-USB-A-Kabel liegt bei)
  • Kabellänge: 2 m
  • Stativgewinde: Ja, 1/4-Zoll
  • Abmessungen: 8,4 cm x 3,8 cm x 6,1 cm (BxHxT)
  • Gewicht: 90 g (ohne Halterung); 136 g (mit Halterung)

Statt eines Aufsteckdeckels ist die Linsenabdeckung jetzt fest integriert. Allerdings lässt sie sich nur schwerfällig vor die Linse schieben – Fingernägel sind von Vorteil. Einhändig funktioniert das zwar einigermaßen, aber es ist umständlicher als nötig. Andere Webcams zeigen, dass das auch leichter gehen kann.

Front Die Elgato Facecam MK.2 ist im Vergleich zum Vorgänger recht kompakt und orientiert sich am Aussehen der Facecam Pro.

Abdeckung Die integrierte Linsenabdeckung ist praktisch, aber etwas schwergängig.

Anschluss Die Facecam MK.2 wird rückseitig mit USB-C 3.0 angeschlossen. Ein 2 Meter langes Kabel auf USB-A liegt bei.

Halterung Die mitgelieferte Monitorhalterung wird mittels 1/4-Zoll-Gewinde befestigt, an dem auch ein alternatives Stativ befestigt werden kann.

Lieferumfang Der Lieferumfang besteht aus Kamera, Halterung, Kabel und Quick-Start-Anleitung.

Die Facecam MK.2 verfügt über einen USB-C-3.0-Anschluss. Ein mit zwei Metern angenehm langes Kabel auf USB-A liegt bei. Eine typische Webcam-Halterung wird mittels Schraube befestigt. Alternativ kann am 1/4-Zoll-Gewinde auch ein Stativ befestigt werden. Auf ein integriertes Mikrofon wurde verzichtet.

Sehr gute Bildqualität

Die Bildqualität kann bereits mit den Standardwerten absolut überzeugen. Ganz klar: Die Full-HD-Auflösung ist nicht so scharf wie die von 4K-Webcams. Für typische Video-Calls oder eine kleine Einblendung im Stream ist diese hohe Auflösung aber eher Overkill.

Michael Beck
Michael Beck

Michael hat schon um 2000 herum mit irgendeiner Logitech Quickcam herumexperimentiert. Nach dem Studium gehörten in einem internationalen Unternehmen Videokonferenzen über mehrere Zeitzonen hinweg zum Alltag.

Inzwischen ist er selbstständig und arbeitet in der Abgeschiedenheit für verschiedenste Auftraggeber, die auch ab und zu sein Gesicht in einem Videocall sehen wollen. Seit 2020 hat er über 50 verschiedene Webcams getestet.

Entsprechend ist er einigermaßen mit den Basics vertraut, worauf es bei diesem Produkt ankommt und worauf man getrost verzichten kann. Systemkameras und Notlösungen mit Smartphones sind ihm zu umständlich.

Wer nicht gerade ein bestens eingerichtetes Streaming-Zimmer hat, weiß: Gute Webcams beweisen erst bei bescheidenen Lichtverhältnissen, was sie können. Daher musste die Streamcam MK.2 in folgenden Situationen zeigen, was sie kann:

Gute Lichtverhältnisse bei Tageslicht und Sonnenschein ohne künstliche Beleuchtung, schlechtere Lichtverhältnisse am Abend, dunkler Raum mit ungünstiger Beleuchtung.

Bei hellem Tageslicht kann es oft passieren, dass bestimmt Stellen auf der Haut überbelichtet werden. Die Streamcam steuert hier entgegen und sorgt für ein ausgeglichenes Bild. Wem die Farben etwas übersättigt sind, kann das schnell korrigieren. Trotz der durchschnittlichen Auflösung sind Inhalte gut zu erkennen, sofern sie nicht zu weit weg sind.

Tageslicht Tagsüber bei guter, rein natürlicher Beleuchtung macht die Facecam MK.2 einen sehr guten Job – ohne glänzende Hautpartien. (Standardeinstellungen der Kamera.)

Abends Gegen Abend bei Sonnenuntergang wird das Licht ohne künstliche Beleuchtung recht dunkel, die Inhalte bleiben aber gut erkennbar. (Standardeinstellungen der Kamera.)

Abends (optimiert) Mit der Software kann das Bild gut nachoptimiert werden, ganz ohne zusätzliche Lampen.

Nachts (Kunstlicht) Selbst mit sehr schlechter Beleuchtung ist das Bild der Facecam MK.2 trotz leichten Rauschens noch gut. (Standardeinstellungen der Kamera.)

Gegen Abend, bei abnehmendem Tageslicht, wird das Bild sichtlich dunkler. Das Bildrauschen hält sich allerdings in Grenzen und die Inhalte sind immer noch gut zu erkennen.

Mit nur einigen wenigen Einstellungen in der Software, kann die Ausleuchtung stark verbessert werden. Vor allem der dynamische Modus (HDR) ist hier tatsächlich hilfreich, der bei anderen Webcams oft kaum ins Gewicht fällt.

Eine der schlimmsten Situationen für eine Webcam ist ein komplett dunkler Raum, der nur von einer einfachen Deckenlampe beleuchtet wird. Aber selbst damit kommt die Streamcam klar.

Das Bild ist zwar nicht besonders gut, aber die Kamera kommt mit den widrigen Umständen zurecht. Hautpartien werden nicht gnadenlos überbelichtetet und Bildinhalte sind weiterhin gut zu erkennen.

Übersichtliche Software

Elgatos Software »Camera Hub« ist übersichtlich und aufgeräumt. Fünf verschiedene Einstellungskategorien stehen zur Verfügung. Unter »Rahmen« lässt sich die Zoomstufe und der abgedeckte Bereich einstellen und in vier Presets speichern.

Das ergibt hauptsächlich mit Elgatos StreamDeck Sinn. Unter »Weißabgleich«, »Belichtung«, »Bildverbesserung« und »Bild« (in dieser Reihenfolge für das beste Ergebnis) kann man die Aufnahme der vorhandenen Situation und Ausleuchtung entsprechend anpassen.

Augenkorrektur aus Ein Screenshot mit Blick nach unten ohne aktivierte Augenkorrektur.

Augenkorrektur an Die gleiche Blickrichtung nach unten wie im Bild davor, aber mit automatischer Augenkorrektur.

Unschärfe Die Unschärfefunktion ist ganz ordentlich. Einzelne, abstehende Haare sind weiterhin ein kleines Problem.

Im Camera Hub gibt es außerdem die Möglichkeit, bestimmte Effekte zu aktivieren. Unschärfe und Hintergründe dürften die meisten schon kennen und meist funktioniert das auch einigermaßen gut. Der »Eye Contact«-Effekt, der die Blickrichtung der Augen automatisch in Richtung Kamera korrigiert, mag unter Umständen Sinn ergeben, wirkt aber etwas befremdlich.

Immerhin: Es funktioniert meistens recht gut. Auch eine automatische Gesichtsverfolgung ist möglich. Allerdings stehen all diese besonderen Effekte nur Nutzern von Nvidia-Grafikkarten ab einer RTX 2060 zur Verfügung. In erster Linie handelt es sich hierbei aber um Spielereien.

Fazit der Redaktion

Michael Beck: Im Vergleich zum Vorgängermodell hat sich bei der Elgato Facecam einiges getan. Das Gehäuse wurde verkleinert, das Bild ist scharf sowie gut ausgeleuchtet, und die Bildqualität schwankt nicht mehr so stark bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen dank besserer Rauschunterunterdrückung und HDR-Modus.

Bei Video-Calls, vor allem spät am Abend, musste ich nicht mit der Schreibtischlampe auf eine optimale Ausleuchtung achten, um einen halbwegs präsentablen Eindruck zu machen.

Die automatischen Anpassungen der Software reichen in den meisten Fällen aus. Nachjustierungen sind schnell und unkompliziert erledigt und lassen sich auf der Kamera speichern.

Technisch ist die Facecam MK.2 der Full-HD-Webcam-Konkurrenz, bestehend aus Logitech Brio 500 und Razer Kiyo Pro, überlegen. Ob das einen 40 bis 50 Euro höheren Preis rechtfertigt, kommt ein bisschen darauf an, wie gut die Lichtsituation am Einsatzort ist. Rund 150 Euro UVP sind schließlich kein Pappenstiel.

Die Facecam MK.2 eignet sich dennoch sowohl für die bildliche Verbesserung von Online-Meetings als auch als unkomplizierte Kamera für Content-Creator.

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