Es klingt erstmal wild: Die Nebenmissionen im ersten Assassin's Creed sollen nur deswegen im Spiel gelandet sein, weil das Kind des Ubisoft-CEO sich angeblich im Spiel gelangweilt hätte. Daraufhin hätten die Entwickler innerhalb von nur fünf Tagen neue Nebenquests entwickeln und einbauen müssen.
Das behauptete zumindest vor Kurzem ein ehemaliger Entwickler des ersten Assassinen-Abenteuers. Allerdings hat er seine Geschichte inzwischen schon wieder relativiert. Um die Verwirrung zu entwirren und diese kuriose Behauptung um die Nebenquests von Altair komplett aufzuschlüsseln, klären wir für euch die komplette Geschichte.
Nur ein Missverständnis?
Wer ist die Quelle des Gerüchts? Vor Kurzem veröffentlichte Eurogamer einen Artikel, in dem von einem »faszinierenden Twitter-Thread« des damaligen Ubisoft-Entwickler Charles Randall die Rede ist. Jedoch wurde der entsprechende Account inzwischen privat gestellt, daher können wir die Tweets nicht mehr selbst überprüfen. Laut Eurogamer soll Charles Randall allerdings eine kuriose Story zur Entwicklung der Nebenquests des ersten AC erzählt haben:
"Wir waren bereits, das Spiel abzuliefern, alles läuft wunderbar und dann kommt diese Nachricht: Das Kind des CEO hat das Spiel ausprobiert und gesagt, es sei langweilig und es gebe darin nichts zu tun.
Wir mussten also neue Nebenmissionen ins Spiel einbauen und zwar in fünf Tagen. Und sie müssen alle frei von Bugs sein, denn der neue Build würde direkt auf die Discs gebrannt und veröffentlicht."
Welche Nebenmissionen genau gemeinst sind, bleibt unklar. Auch ob es zuvor überhaupt keine Nebenquests im Spiel gab oder ob nur wenige nachgeliefert werden mussten, hat Randall nicht geschrieben. Allerdings ist die Auswahl nicht allzu groß, schließlich gab es abseits der Hauptmissionen von Assassin's Creed nur hunderte Flaggen zu sammeln und einige Templer zu ermorden.
Wie genau das damals ausgesehen hat, könnt ihr euch nochmal in unserem alten Plus-Video-Special zur offenen Spielwelt von Assassin's Creed:
Entwickler nimmt seine Geschichte teilweise zurück
Inzwischen ruderte Randall allerdings zurück: Er habe ausdrücklich nicht von allen Nebenmissionen gesprochen und er sei sich auch nicht mehr sicher, ob das Kind des CEO wirklich etwas mit der Sache zu tun gehabt habe.
Was stimmt denn jetzt? Unklar ist, welche Teile der Nebenquests Randall meinte. Ein möglicher Hinweis findet sich im Original-Artikel von Eurogamer: Dort ist von einem Bug die Rede, der sich aufgrund der übereilten Entwicklung einschlich. Er ließ manchmal einen bestimmten Templer in der Map versinken, sodass die Assassinen-Aufträge nicht abgeschlossen werden konnten.
Da die Templer-Morde komplett optional sind und keinen Einfluss auf den Rest des Spiels haben, könnten sie durchaus in kurzer Zeit zusammengebaut worden sein.
Das mit dem meckernden Kind des CEO hat Randall laut seiner Klarstellung selbst nur aus zweiter Hand gehört. Er habe damals nicht weiter nachgefragt und wisse auch heute nicht, ob überhaupt etwas Wahres dran sei.
Inzwischen hat sich die Geschichte natürlich schon im Netz verbreitet, zahlreiche Seiten berichten darüber, auch ohne die nachträgliche Richtigstellung von Randall. Zum jetzigen Zeitpunkt steht der Eurogamer-Artikel, der das Ganze ins Rollen brachte, noch unverändert zur Verfügung.
Aber es ist im Grunde auch egal, ob nun ein Kind etwas mit der Sache zu tun hatte oder nicht. So oder so bleibt es erstaunlich, dass ein AAA-Entwickler wie Ubisoft gerade einmal fünf Tage vor Spiel-Abgabe noch auf die Idee kommt, neue Missionen ins Spiel einzubauen.
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