Am meisten begeistert mich an Sonys neuen TVs etwas, das nicht mit Technik zu tun hat

Ich hoffe inständig, dass diese Vorgehensweise Schule macht und andere Hersteller mit aufsatteln.

Sony gibt seinen drei neuen TVs eingängige Namen – gut so! (Bild: Sony) Sony gibt seinen drei neuen TVs eingängige Namen – gut so! (Bild: Sony)

Letzte Woche hat Sony die Katze aus dem Sack gelassen und sein neues TV-Line-up präsentiert. Die wichtigsten Neuerungen:

Was mich viel mehr begeistert als das, hat mit Technik aber gar nichts zu tun. Denn Sony verpasst seinen neuen Fernsehern nämlich neue Namen und ich finde das richtig top!

Maxe Schwind
Maxe Schwind

Maxe testet und berichtet über Fernseher seit 2016. TVs sind für ihn ein faszinierendes Gebiet und die Landschaft hat sich in den letzten acht Jahren rasant weiterentwickelt, doch eines ist gleich geblieben: die Unübersichtlichkeit.

Zu all den technischen Standards und Marketing-Buzz-Words kommen dann zu allem Übel auch noch die komplizierten Namensgebungen für TVs.

Simple Namen, leicht zu merken

So macht es Sony: Die drei neuen Fernseher heißen ganz simpel:

  • Bravia 7
  • Bravia 8
  • Bravia 9

In einem Online-Briefing zu den neuen Geräten hat der Hersteller in einem Nebensatz erwähnt, dass sie die neuen TVs bewusst klarer benennen. Ich habe mein Mikro stumm gestellt und gejubelt.

Wieso macht man das nicht schon seit Jahren?

Markante Namen gehen einen weiten Weg. Apples iPhone wäre vielleicht nie so erfolgreich geworden ohne den ikonischen Namen. Samsung nennt seine Handys prunkvoll »Galaxy«. Und von einer »PlayStation« will ich gar nicht erst anfangen.

Zugegeben: Man zieht keinen TV einfach so aus der Hosentasche oder fragt Freunde, ob sie herüberkommen und auf dem Galaxy-TV Fallout schauen wollen. Fernseher sind keine Mode-Geräte, sondern werden wohl viel mehr als Interieur wahrgenommen.

Nichtsdestotrotz bin ich mir sicher, es würde helfen, die Geräte zu vermarkten. Die Antwort auf die Frage »Welchen Fernseher hast du zu Hause?« ist also künftig »Bravia«. Das lässt sich viel leichter merken und googeln als »Sony XR-55A95L« (und das ist noch ein vergleichsweise kurzer Name).

Davon abgesehen kostet eine Namensänderung nicht die Welt, liebe Tech-Riesen.

Die Namensgebung bei TVs ist kompliziert

Warum Hersteller sich nicht längst für leichter zu merkende Namen entschieden haben, kann ich euch leider nicht sagen.

Was ich euch sagen kann, ist, wie kompliziert die Benennung eigentlich ist. Ich nehme einen LG-Fernseher als Beispiel, aber das lässt sich beliebig auf so gut wie alle Hersteller ausweiten.

»LG 65UQ9000PUA« setzt sich wie folgt zusammen:

  • 65 steht für die Zollgröße.
  • U steht für die Auflösung: UHD. Stünde hier ein »S«, wäre die Bezeichnung »Super UHD« (das ist keine Auflösung, sondern eine Modellreihe).
  • Q steht für das Baujahr und bezieht sich in diesem Fall auf 2022. 2021 lief unter »P«, 2020 unter »N« und so weiter.
  • 9000 steht für die Reihe und das Modell. Je höher die Zahl, desto besser der TV.
  • P kann für ein Gerät aus Europa stehen; »A« kennzeichnet zum Beispiel einen TV für die USA.
  • U steht für den digitalen Tuner und gibt in obigem Beispiel den Hinweis auf ein Gerät aus den USA, Kanada und Mexiko. Normalerweise steht der Buchstabe L für Europa.
  • A am Schluss steht für eine Zuordnung zu einem dedizierten Design.

Auch wenn die Zusammensetzung des Namens auf dem Papier Sinn ergibt, kann sich die Bezeichnung niemand merken.

Wieso also nicht gleich Bravia? Samsung, LG, Panasonic, Philips, TCL, Hisense: Spickt gerne bei Sony!

Warum ich den TV-Markt so wahnsinnig unübersichtlich finde, habe ich in einer Kolumne niedergeschrieben. 

Ohne nachzuschauen: Wisst ihr, wie das Modell eures TVs heißt? Wenn ja, schreibt den Namen gern in die Kommentare. Seid ihr meiner Meinung? Würden leichtere Namen helfen, die Fernseher zu vermarkten? Oder ist euch die Bezeichnung egal?

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